Andreas Langer

 4,6 Sterne bei 143 Bewertungen
Autor von Schneekinder, Ein Schweinebär im Schlafanzug und weiteren Büchern.
Autorenbild von Andreas Langer (©Privat)

Lebenslauf

Andreas Langer ist gelernter Journalist und arbeitete anderthalb Jahrzehnte lang als Lokalredakteur und Werbetexter. Dem Journalismus ist er treu geblieben, mittlerweile verbringt er jedoch weit mehr Zeit damit, sich Geschichten auszudenken und von fantastischen oder futuristischen Welten zu erzählen. Gemeinsam mit seiner Frau, drei Kindern und zwei dreifarbigen Katzen lebt er in einer kleinen Stadt am Westrand Bayerns. Für seinen Roman „Schneekinder“ wurde er 2024 mit einem Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteraturstipendium ausgezeichnet.

Alle Bücher von Andreas Langer

Cover des Buches Schneekinder (ISBN: 9783764152529)

Schneekinder

(59)
Erschienen am 19.09.2023
Cover des Buches Ein Schweinebär im Schlafanzug (ISBN: 9783749485161)

Ein Schweinebär im Schlafanzug

(41)
Erschienen am 22.10.2019
Cover des Buches Der dunkle Lord vom Kinderhort (ISBN: 9783744818100)

Der dunkle Lord vom Kinderhort

(13)
Erschienen am 11.10.2019

Neue Rezensionen zu Andreas Langer

KI wendet sich plötzlich gegen Menschen

Der Anfang: 

«Eigentlich mochte ich Überraschungen.

Genau wie Gespräche und .. Jungs. Doch wann immer zwei oder drei dieser Dinge zusammenkamen, war ich heillos überfordert.

Jedenfalls im sogenannten echten Le-ben. Im Metaverse war alles leichter. Dort merkte niemand, wie ich vor Aufregung rot wurde. Niemand sah die Schweißflecken unter meinen Achseln oder die kleinen Härchen, die meine Arme bevölker-ten. Im Metaverse hatten alle mein virtuelles Ich vor sich und das war 24/7 selbstsicher und cool.»


Sommer 2055: Roboter, Androiden und virtuelle Welten bestimmen den Alltag der Menschen, angefangen von Haushaltsrobotern, selbstfahrenden Verkehrsmitteln bis zu online-Dauerberieselung. Die 16-jährige Hannah soll endlich mal offline gehen, mit echten Menschen Kontakt haben, wird auf analoge Ferien auf einer Farm in Ohio geschickt. Ziemlich zur gleichen Zeit gerät die Welt aus den Fugen: Die Maschinen wenden sich plötzlich gegen Menschen – mit tödlichen Folgen. Der Aufstand der Maschinen als Jugendroman.


Hannah wird am Flughafen von Jarret und einem KI-SUV abgeholt. Hier frage ich mich, wozu ein Mensch, der sich nicht wirklich um sie kümmert – und ein SUV in der Zukunft, der einzelne Personen transportiert? Eine Smartwatch (warum kein kreativer Name) ist unter die Haut gelegt, aber man muss noch Buchstaben tippen. Es fällt mir auf den ersten Seiten auf, dass die Zukunft nicht stringent durchdacht ist und hier mit alter Technik agiert wird, was mir die Glaubwürdigkeit in Frage stellt. Auf der Farm angekommen, wird Hannah herzlich begrüßt, hier wird noch richtig gekocht und gebacken – allerdings vom Hausandroiden Bones. Hannah und Jarret werden aufgefordert, etwas zu essen, damit Bones nicht beleidigt ist. Das nächste Mal, dass ich mit dem Kopf schüttele. Draußen auf dem Feld arbeiten Roboter, nur der Traktor, so Farmer Quentin, ist noch ein Museumsstück, das sich nur bewegt, wenn der Mensch es fährt. Plötzlich reagiert Quentins Hologramm unter der Haut nicht mehr. Komisch. Die Jähroboter rasen auf den Traktor zu, die Düngedrohnen spritzen Quentin und Jarret gezielt Pestizide ins Gesicht (gibt es in der Zukunft noch giftige Pestizide?). Sie versuch den Traktor zu erreichen. Im Haus dret Bones durch, greift die Frauen an. Lediglich Hannah und Jarret können mit dem Traktor entkommen. Am Highway angekommen bietet sich ihnen ein grauenhaftes Bild!


«Schreiend fasste er sich an die verätzten Augen und während die Drohnen ihn aus allen Richtungen besprühten, walzte über den Feldweg der Panzer heran. Jarrett brüllte und endlich setzte sich Quentin wieder in Bewegung.

Aber er taumelte nur noch vorwärts und geriet vom Weg in den angrenzenden Acker, wo er blindlings in eine Ackerfurche stolperte. Er ging zu Boden, seine Augen waren einen Moment lang ungeschützt und die Tanks der Drohnen noch längst nicht leer. Schreiend und wankend rappelte sich Quentin wieder auf. Doch im nächsten Moment walzte der Panzer über ihn hinweg und der Pflug grub seine eisernen Messer in ihn.»


Gleich auf den ersten Seiten des Near-Future-Thriller geht die Post ab. Für Hannah und Jarret  beginnt eine atemlose Flucht, auf der sie sich größten Gefahren und ihren Ängsten stellen müssen. Während ihre Gefühle verrücktspielen, jagt eine Gefahr die nächste – die Maschinen sind überall. Ein Pageturner, spannend, leider ziemlich vorhersehbar. Hannah hat sich bisher in der virtuellen Welt versteckt, die sie sicher durchschreitet, im Gegensatz zur realen Welt, in der sie sich unsicher im Umgang mit Menschen fühlt. Die beiden Jugendlichen müssen sich nun aufeinander verlassen, um zu überleben. Langsam fassen sie Vertrauen und es fängt an zu knistern. Ein dystopischer Thriller, der aufzeigt, wie Maschinen, die uns behilflich sein sollen, zur tödlichen Falle werden, wie abhängig wir von ihnen sind. Und der Autor zeigt, wie einsam wir eigentlich sind, wenn wir ins Virtuelle flüchten. Das Thema wurde oft beschrieben: Die Maschinen, die wir erfinden, werden uns vernichten. Hier ist mir so einiges nicht genau für die Zukunft durchgespielt, zu dicht an der heutigen Technik, teils bereits überholt, inhaltlich zu durchsichtig und vorhersehbar, auch philosophisch recht kraftlos. Nicht der große Wurf, aber gute Unterhaltung, da das Jugendbuch von Action und Spannung lebt. Der Ueberreuter Verlag gibt eine Altersempfehlung ab 14 Jahren. Das passt für mich.



Andreas Langer ist gelernter Journalist und arbeitete anderthalb Jahrzehnte lang als Lokalredakteur und Werbetexter. Mittlerweile begleitet er vormittags Schwabens ländliche Entwicklung in Wort und Bild, während er sich nachmittags, abends oder auch nachts Geschichten ausdenkt und von fantastischen Welten erzählt. Gemeinsam mit seiner Frau, drei Kindern und zwei dreifarbigen Katzen lebt er in einer kleinen Stadt am Westrand Bayerns. Für sein Kinderbuch »Schneekinder« wurde Andreas Langer mit dem Kranichsteiner Kinder- und Jugendliteraturstipendium ausgezeichnet.

Wenn sämtliche Maschinen sich plötzlich gegen den Menschen richten

Hannahs Eltern schicken die 16-jährige zum digital detox zu amerikanischen Verwandten aufs Land. Ausserhalb ihrer virtuellen Metaverse-Realität fühlt die Jugendliche sich unsicher und unattraktiv und glaubt, die Erwachsenen mit einer VR-Brille heimlich austricksen zu können. Doch plötzlich spielen sämtliche Androiden und KI-gesteuerten Maschinen verrückt, richten sich gegen die Menschen. Was bisher für Hannah Sicherheit bedeutete, wird nun zur tödlichen Bedrohung.

Im Roman begleitet man die Jugendlichen Hannah und Jarrett, die sich im Jahr 2055 auf der Flucht vor den tödlichen Maschinen befinden. In einer Zeit, in der mittlerweile nicht nur Autos und Mähroboter mittels künstlicher Intelligenz gesteuert werden, sondern unzählige weitere Maschinen dem Menschen den Alltag erleichtern sollen. Tatsächlich hat der Autor einige sehr faszinierende technische Ideen eingebaut, welche den Jugendlichen leider schnell zur tödlichen Falle werden könnten. Doch auch auf menschlicher Ebene konnte mich das Buch überzeugen. Hannah, die sich im realen Leben subjektiv völlig verzerrt wahrnimmt und ausserhalb ihrer virtuellen, perfekten Welt zunächst scheu und unsicher wirkt, bietet durch das Extremszenario viel Potential zur Charakterentwicklung. Und nutzt dieses auch. Doch auch Jarrett hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, welche er zunächst nicht preisgibt.

Das Abenteuer der beiden sorgt für so manche Überraschung und auch zwischenmenschlich dauert es eine Weile, bis Hannah und Jarrett Vertrauen zueinander fassen und letztlich über sich hinaus wachsen. Durch den Zeitdruck und die stete Bedrohung sind die beiden wiederholt gezwungen, spontan zu handeln, was dem Ganzen eine zusätzliche Dramatik verleiht. Wobei ich die Gesamtsituation an sich schon extrem bewegend finde.

Alles in allem ein sehr bewegender, dystopischer Thriller aus jugendlicher Sicht, der mich sowohl zwischenmenschlich als auch durch seine kreativen Futuretech-Ideen überzeugen konnte.

Actionreich, rasant und ebenso spannend!

Ferien auf einer Farm in Ohio, auf der sie Abstand vom virtuellen Leben nehmen und eine Art Maschinen-Detox durchführen soll - darauf hat Hannah so gar keine Lust. Doch als Maschinen in ganz Ohio es plötzlich auf Menschen abgesehen haben, ist die 16-Jährige mehr als dankbar für jeglichen Abstand zu Androiden und sonstigen Robotern. Verzweifelt versucht sie, sich gemeinsam mit Jarrett, der seine Ferien ebenfalls auf der Farm verbringen wollte, in Sicherheit zu bringen. Immer wieder muss Hannah über sich hinauswachsen, um den gefährlichen Maschinen keine Angriffsfläche zu bieten...

Ich lese unheimlich gerne Dystopien. Und noch lieber lese ich solche, die einen gewissen Bezug zur Realität haben und/oder, zumindest in ihren Grundzügen, auch tatsächlich denkbar wären. Andreas Langer hat hier meiner Meinung nach genau eine solche Jugendbuch-Dystopie erschaffen, indem er die Technisierung der heutigen Gesellschaft als Anlass nimmt, eine Extremversion dieser zu spannen. So begegnen die Protagonisten Hannah und Jarrett während ihrer Flucht durch ganz Ohio verschiedensten Maschinen, Robotern und Androiden - hier ist wirklich für jeden etwas dabei -, die beispielsweise bereits tatsächlich existieren oder welche gerade entwickelt werden. Dadurch liefert der Autor nicht nur spannende Denkanstöße, sondern auch immer wieder Gänsehaut beim Lesen wenn man bedenkt, was solche Maschinen anrichten können, sollten sie sich einmal verselbstständigen oder in die falschen Hände geraten.

Abgesehen davon bietet dieser Roman aber noch viel mehr: Selten habe ich eine Dystopie gelesen, in der den einzelnen Charakteren derart viel Raum gegeben wird, über sich hinauszuwachsen und sich weiterzuentwickeln. Protagonistin Hannah startet als unsicheres Mädchen, das völlig versunken in eine virtuelle Scheinwelt ist und worüber man immer wieder nur den Kopf schütteln kann, wächst dem Leser mit der Zeit aber immer mehr ans Herz und muss sich den schwierigsten Situationen stellen. Man erlebt hautnah mit, wie die Erfahrungen im Laufe der Handlung sie mehr und mehr stärken.

Und von diesen gibt es hier wirklich reichlich. Genau wie die beiden Jugendlichen in der Geschichte, kommt man auch als Leser kaum zur Ruhe.  An jeder Ecke lauert eine neue Gefahr, die einen noch dazu oftmals völlig unvorhersehbar erwischt. Ich finde es unheimlich gelungen, wie die starke Spannungskurve trotzdem nicht überfordernd wirkt und wie daneben auch, wie bereits beschrieben, die Protagonisten, zwischenmenschliche Beziehungen und interessante technische Neuheiten zur Geltung kommen können.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für alle, die rasante und actionreiche Jugendbücher lieben und dabei auf ihre ganz eigene Art und Weise starke, authentische Charaktere nicht missen möchten.
5/5 Sterne

Gespräche aus der Community

Sirrende Drohnen, tödliche Roboter und ein atemloser Roadtrip – diesen Pageturner legt man so schnell nicht wieder aus der Hand!

Klingt interessant? Dann habt ihr jetzt die Chance, eines von 20 Printexemplaren dieses packenden Near-Future-Thrillers zu gewinnen. Wir freuen uns auf eure Bewerbungen!

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Letzter Beitrag von  KataleyaDiamond

Allies Schicksal fand ich sehr schlimm! Sie ist so schon gestraft und dann noch das! Die arme Frau! Einfach alles mitzubekommen und nicht selbst handeln zu können… was für eine gruselige Vorstellung!

Vier Jungen, die einen namenlosen Schrecken entfesseln.
Sieben Kinder, die vor steinernen Riesen fliehen.
Ein junger Ochse, der über sich hinauswächst.
Und Elin, deren Innerstes in Flammen steht.

Liebe Leserinnen und Leser,
wenn ihr die "Schneekinder" auf ihrer gefahrvollen Flucht durch Schnee und Eis begleiten wollt, könnt ihr hier eines von 10 Rezensionsexemplaren gewinnen.

259 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  AndreasLanger

Gerne, ich freu mich sehr, dass du der Geschichte so gerne gefolgt bist und an ihrem Fortgang interessiert wärst.

Und herzlichen Dank für deine schöne Rezension.

Hilfe, Jules Bruder hat sich in einen Schweinebär verwandelt! Gemeinsam stolpern sie von einem Schlamassel ins nächste. Wollt ihr sie begleiten? Dann schaut euch doch die Leseprobe an und bewerbt euch!

152 BeiträgeVerlosung beendet
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Letzter Beitrag von  AndreasLanger

Na, dann drück ich die Daumen, dass der Wunsch deiner Nichte wahr wird. Die Tante hätte ja sicher auch nichts gegen einen kleinen Neffen :) Toll jedenfalls, dass ihr beide was zu lachen hattet. Und vielen Dank für deine schöne Rezension hier und auf den verschiedenen anderen Plattformen!

Zusätzliche Informationen

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