Das Leben hat viele Wege, viele Straßen und auch viele Abzweigungen. Benjamin Lebert und sein Vater Andreas Lebert sind einige Zeit zusammen gegangen, aber durch verschiedenste Umstände gingen sie getrennt, ganz wo anders hin und weit fort und doch, führte die Straße des Lebens die Beiden immer wieder zusammen. Eine Vater und Sohn Beziehung ist nie ganz einfach und das Wort Nein, spielt da auch eine wichtige Rolle. Bei einer Tour mit einem Esel, wollte das Tier partout nicht weiter gehen und für die Leberts war dies ein wichtiger Moment. Genauso auch der Austausch von Wünschen, das Auflisten von Traumfrauen und die Bestätigung und Kritik des Anderen. Mit dir ist ein sehr intimes Buch und spiegelt doch das Leben wieder und die Verbundenheit, die auch über viele Straßen hinweg zu spüren ist. Unaufgeregt und still erzählen uns die Beiden ihre Geschichte, aber die Worte lösen Aufregung aus, Freude, Angst und Liebe. Ein ganz starkes Buch und man betritt die Straße des Lebens danach ganz anders.
Andreas Lebert
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Der Ernst des Lebens
Anleitung zum Männlichsein
Herzensangelegenheiten
Mit dir
Anleitung zum Männlichsein
Neue Rezensionen zu Andreas Lebert
Rezension zu "Herzensangelegenheiten" von Andreas Lebert
Dieses Buch entstand anlässlich des 50. Jahrestages der ersten Herztransplantation und kombiniert eine Patientengeschichte mit einem Überblick über die Wege hin zur ersten Herztransplantation, deren Entwicklung und mögliche Zukunftsaussichten.
Die Geschichte der Herztransplantation von Ursula Lebert wird aus der Sicht der beiden Söhne erzählt. Ich finde sie autentisch; direkt aus der Patientensicht wäre wohl noch einiges Interessantes hinzugekommen. Das Überstehen und Verarbeiten einer solch großen medizinischen Leistung ist sowohl für den Patienten wie auch seine Angehörigen eine große und schwere Aufgabe. Jeder wird seine eigenen Ängste und Erlebnisse noch lange mit sich tragen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Professor Dr. Bruno Reichart erzählt in mehreren Abschnitten, welche Ärzte sich Ende der 1950er weltweit mit der Vision einer möglichen menschlichen Herztransplantation befassten. Während ich selbst nur Christaan Barnard präsent hatte und noch zu seinen Lebzeiten über ihn Schlagzeilen und Berichte gesehen habe, war mir neu, dass es in den 1960ern geradezu einen Wettlauf um die erste menschliche Herztransplantation gab. So gab es in Amerika 3 Chirurgen, die ehrgeizig und nahezu besessen von diesem Ziel waren. In Südafrika gab es Christaan Barnard, der auch in Amerika mittels Stipendien viel Erfahrung in der Herzchirurgie gesammelt hat. Dass ausgerechnet er diesen Wettlauf gewonnen hat und für immer in die Medizingeschichte einging, war wohl sehr überraschend. Bruno Reichart hat die 4 Pioniere der Herztransplantation kennengelernt und z.T. mit ihnen zusammengearbeitet, was seine Darstellung so wertvoll macht.
Interessant fand ich auch die Beschreibung von Elke Reichart über die Zeit der beiden in Südafrika. Bruno Reichart hat am Groote Schuur Hospital in Kapstadt die Nachfolge des legendären Christaan Barnard angetreten und dort die Herz-Lungen-Transplantation eingeführt. Die Apartheit und der große Umbruch in Südafrika waren wohl Hindernisse, die man sich in ihrer Auswirkung auf den Alltag und auch auf das Krankenhaus gar nicht vorstellen kann.
Ich wurde selbst in Großhadern transplantiert. Dieses Buch hatte mich sehr interessiert, ich fand es gelungen und auch nicht mit Fachwissen überfrachtet. Es bietet einen gute Mischung aus Patientengeschichte und geschichtlicher Entwicklung und Zukunftsaussichten der Herztransplantation. Chapeau, ich ziehe meinen Hut vor der Lebensleistung des Bruno Reichart: er hat vielen hundert Menschen das Leben gerettet. Ich bin eine davon.
Rezension zu "Herzensangelegenheiten" von Andreas Lebert
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