Rezension zu "Ist das Schiff schon mal untergegangen?" von Andreas Lukoschik
Wie im wirklich wahren Leben auf einer Kreuzfahrt.
Wie im wirklich wahren Leben auf einer Kreuzfahrt.
Irgendwie hatte ich mal wieder Lust auf einen richtig guten Krimi. Und das ist dieses Buch "Die Cézanne Connection" von Andreas Lukoschik zweifelsohne. Sehr unterhaltsam mit guten Charakteren, die allesamt sehr gut entworfen sind.
Auch die Geschichte an sich ist spannend, aber auch mit wirklich witzigen Elementen versehen. Die ganze Zeit hatte ich das Gefühl, dass es wie gemacht für die Umsetzung zu einem TV-Krimi wäre. Wozu sicherlich die wunderschöne Landschaftsbeschreibung des Kleinwalsertals, als auch die sympathische Beschreibung des am Rande der Legalität arbeitenden "freiberuflichen Versicherungsagenten und Wiederbeschaffers für gestohlene Artefakte", Anatol Balthasar Trockau, und seines ganz besonderen Teams beiträgt.
Als ein Buch, so ganz ohne blutrünstige Morde, kommt dieser Krimi bestens durch seine Geschichte alleine aus. Manchmal hat man das Gefühl, dass es schon vor einer längeren Zeit erschienen sein muss, da es so untypisch für die heutigen Kriminalromane ist. Und das gefällt mir wirklich sehr.
Die Sprache ist gut zu lesen, schöne und zugleich simple Formulierungen findet man an unterschiedlichen Stellen, wie hier auch...:
"Das erfüllte ihn mit einer Aufregung, wie er sie seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte. Vielleicht bei dem einen oder anderen Flirt. Aber das hier war etwas anderes. Hier ging es richtig um was. Um gut oder böse. (Seite 55)"
Beim Durchblättern von Lukoschiks Krimi habe ich erst später bemerkt, dass es sich hier um den zweiten Fall des "Trockau-Agenten-Teams" handelt. Aber das spielte beim Lesen überhaupt keine Rolle, da - wie ich finde - keine Vorkenntnis nötig war und der vorherige Fall überhaupt keine Bedeutung für diese Geschichte hatte. Man kann also jederzeit auch mit diesem Buch der Reihe beginnen. Und das zeichnet für mich dieses Buch auch aus. Endlich muss ich mich also mal nicht darüber ärgern, mit dem 2. Band begonnen zu haben,wenn auch unwissentlich. Und es wird bestimmt nicht der letzte Fall des Teams sein, den ich mir zu Gemüte führen werde!
Seltsamerweise habe ich mich noch nie für Kreuzfahrten interessiert, ja sogar meist abgewunken, wenn Freundinnen mir das nahe bringen wollten. Ich weiss nicht mal genau warum, aber es hat mich eben bis jetzt nicht gereizt.
NACH diesem Buch allerdings sieht das anders aus ! Und ich bin nicht mehr so abgeneigt….*g*
Von Andreas Lukoschik, der als Gast, als Gastgeber, als Journalist und als professioneller Reisebegleiter die sieben Weltmeere befahren hat, stammt dieses wirklich amüsante Buch.
Mehr als eine Million Deutsche verbringen »die kostbarsten Wochen des Jahres« auf See. Mit steigender Tendenz. Warum? Weil es amüsant ist. Und aufregend. Und einfach schön. Wenn man dieses Buch gelesen hat, kann man nur sagen: WENN das so ist….dann, ja dann….
Die Geschichten, die von A-Z angeordnet sind, und die man einfach mal zwischendurch lesen könnte (ICH konnte es nicht, nach der ersten mittendrin fing ich von vorne an und habe das Buch komplett durchgelesen gleich!) sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch informativ.
Für mich unbedarfte Landratte war das wichtig….mal zu erfahren, auf was zu achten ist, wie das Personal genannt wird, was unbedingt ins Gepäck sollte etc.etc - überhaupt einfach mal so den „Ablauf“ einer Kreuzfahrt, egal ob auf großem oder kleinem Schiff, mit-zu erleben. Dass für mich nur erst mal ein kleineres Schiff in Frage käme, ist mir nach Lektüre dieses Buches auch schon klar…..
Ich musste oft laut lachen und noch öfters schmunzeln über die Beobachtungen der Mitreisenden von Herrn Lukoschik – lustig, locker und sehr schön hat er das gemacht, der Autor! Und niemals verletzend, niemals überheblich – das hat mir besonders gut gefallen.
Andreas Lukoschik wurde am 31. Januar 1953 in Bad Salzuflen (Deutschland) geboren.
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