Rezension zu "Posttraumatische Belastungsstörungen: PTBS und KPTBS: Ein Leitfaden für die Diagnostik und Behandlung (Störungsspezifische Psychotherapie)" von Mareike Augsburger
‚Experten und Expertinnen im Bereich Traumafolgestörungen sind sich einig, dass die Therapie der (klassischen) PTBS bisher eine Erfolgsgeschichte war.‘ (Seite 10)
Mareike Augsburger und Andreas Maercker haben auf etwa 100 Seiten die wichtigsten Informationen zur (komplexen) Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS bzw. KPTBS) zusammengetragen.
Diese Informationen sind selbstverständlich stark komprimiert, doch kann man in ‚Posttraumatische Belastungsstörungen‘ mehr über das klinische Bild und die diagnostischen Kriterien der PTBS und der KPTBS, Häufigkeit von PTBS und KPTBS, Komorbidität und Begleitemotionen, Entstehungsmodelle, Diagnostik, Differenzialdiagnose, Behandlung der PTBS durch evidenzbasierte Verfahren wie Prolongierte Expositionstherapie, Narrative Expositionstherapie, Kognitive Verarbeitungstherapie sowie EMDR, Therapie der KPTBS und mögliche Schwierigkeiten bei der Therapie lesen.
Ich empfand das Buch als sehr hilfreich, da es die wichtigsten Informationen auf sehr übersichtliche und verständliche Weise zusammenfasst. Gefallen hat mir zudem, dass es aufgrund der Tatsache, dass es sich auf Diagnosen in der erst 2022 erscheinenden ICD-11 bezieht, zukunftsgerichtet ist und mir trotzdem bereits heute für die diagnostische Einordnung hilft.
Das Buch bietet einen sehr guten Überblick über die wichtigsten Aspekte der PTBS und KPTBS sowie über psychotherapeutische Ansätze. Besonders gelungen fand ich in diesem Zusammenhang, dass für ein und dasselbe Trauma verschiedene Interventionen vorgestellt wurden. Hier finden sich dann konkrete Beschreibungen von Angsthierarchie, Ablauf der Exposition in sensu, Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens.
Meiner Meinung nach ist das Buch gut geeignet für eine erste Beschäftigung mit der PTBS bzw. KPTBS, zum Nachschlagen bei konkreten Fragestellungen sowie zum Auffrischen von Wissen.