Rezension zu "Klausen: Roman (suhrkamp taschenbuch)" von Andreas Maier
Klausen wurde vor über 500 Jahren auf einem Kupferstich von Albrecht Dürer mit dem Titel „Nemesis – Das große Glück“ verewigt. Seither hat sich viel verändert im Eisacktal in Südtirol. Andreas Maier nimmt sich in seinem 2. Roman dieses Themas an, obgleich er aus Hessen stammt. Er liest selbst in dieser Hörbuchfassung und hat jetzt nicht unbedingt die beste Sprecherstimme, aber sie ist auch nicht unangenehm zu nennen.
Heute führt die Brenner-Autobahn, die A 22, mit einer gewaltigen Brücke über das ehemals beschauliche Tal und von völliger Ruhe können die Bewohner nur noch träumen. Sie hat dem Örtchen jedoch zu einem gewissen Wohlstand verholfen, nicht zuletzt durch deutsche Touristen. Doch das Verhältnis zu diesen ist gespalten, ebenso wie zu der italienischen Regierung. Andreas Maier schaut den Südtirolern auf den Mund und versucht einen gesellschaftskritischen, witzigen Roman zu kreieren. Über seinen Stil lässt sich sicherlich geteilter Meinung sein, wenn er von A: sagt, B: sagt usw. berichtet. Aber als Hörbuch fand ich die Geschichte gar nicht so schlecht, wenngleich ihr aufgrund der zahlreichen Personennamen nicht immer einfach zu folgen war.
Fazit: Ein bisschen Heimatroman, ein bisschen sozialkritische Studie, ein bisschen Krimi ..