Melancholische Suche nach dem Sinn des Überlebens
von Gruenente
Rezension
Ein Mann (sein Name bleibt ungenannt) reist für 5 Wochen an die bretonische Küste um den Tod seiner Freundin vor einem Jahr besser verarbeiten zu können.
Fast jeden Tag verbringt er auf einem Felsplateau, sammelt dort Steine und zerreißt Fotos. Alles Bilder von Véro aus dem letzten Sommer. Manche Bilder und Geschichten dahinter sind lustig, aber alles bekommt einen sehr melancholischen Unterton. Er predigt tagelang dem Meer sein Leid, bekommt von dort aber keine Antworten.
Es wird auch viel gegessen (fast ausschließlich Fisch und Meeresfrüchte) und getrunken (hauptsächlich Wein).
„Das Flackern unter deinen geschlossenen Lidern ließe erahnen, dass du abgetaucht wärst in dein Eigenstes, verwickelt in ein Nächstes, Anderes: weit draußen auf hoher See, oder ganz nah, in den dunklen Nischen bei den Vieilles. Bild und Innenbild. Das einzig verbürgte daran ist die Möglichkeit. Denn dieses Foto von dir gibt es nicht. Das letzte Foto von dir, Véro, wird es nie gegeben haben.“
Er versucht den Tod seiner großen Liebe zu verkraften nach Gründen und Konjunktiven (was wäre wenn…) zu suchen. Alles Gedanken, die ihn nicht weiterbringen.
Vielleicht würde ihn die Konfrontation mit dem Meer „heilen“? Sein Freund Max ist davon überzeugt.
Dort an der Küste gibt es viele Menschen, die jemanden an das Meer verloren haben. Jeder dort geht auf seine eigene Weise damit um.
Eingebettet in die schöne Landschaft und das unvorhersehbare, gefährliche Meer und vielen Geschichten aus der Gegend wird die Suche eines Mannes nach einem neuen Leben beschrieben.