Guter Kurzkrimi mit kleinen Schwächen
von Bouquiniste
Kurzmeinung: Ein gut und schnell zu lesender Krimi mit guten Ideen, aber leider etwas abruptem Ende
Rezension
Ein Küster wird erschossen in der Kirche aufgefunden. Warum musste der Mann auf so brutale Weise sterben? Das Ermittlerduo Katrin Kramer und Karl Brauer übernimmt den Fall und sieht sich schon bald einem Täter gegenüber, der versucht mit ihnen Katz und Maus zu spielen und dabei nicht vor weiteren Morden zurückschreckt.
Der Einstieg in die Geschichte ist direkt. Es wechseln verschiedene Erzählstränge miteinander ab. Auf der einen Seite wird ein Einblick in die Gedankenwelt des Mörders gegeben, auf der anderen Seite steht der normale Fortgang der Geschichte mit den Ermittlungen. Der Schreibstil von Andreas Schmidt ist sehr bildhaft. Damit schafft er es ausgezeichnet die gewünschte passende Atmosphäre zur Handlung zu schaffen.
Die Charaktere sind vielseitig. Das Ermittlerduo kommt sehr sympathisch rüber, auch gerade dadurch, dass sie absolut nicht perfekt sind. Zwar erfüllen ein wenig zu sehr das Klischee des überarbeiteten Polizisten mit gescheiterter Ehe, aber es passt auch gleichzeitig zu den Figuren. Ihnen zur Seite steht ein pfiffiger Pfarrer, der ein wenig das Bild einer etwas angestaubten Kirche aufpoliert und mit seiner manchmal sehr saloppen Ausdrucksweise für den ein oder anderen Schmunzler sorgt.
Da sich gerade zu Anfang verschiedene Handlungsstränge in kurzen Kapiteln abwechseln, schürt das eine gewisse Spannung und regt zum Weiterlesen an, da man immer wissen möchte, was weiter geschieht. Die Spannung steigert sich in der Mitte des Buches. Leider wirken viele Stellen der Geschichte etwas oberflächlich, bzw. werden sehr schnell abgehandelt. Ein paar Seiten mehr und etwas mehr Tiefe, hätten nach meinem Empfinden nicht geschadet.
Mein persönlicher Kritikpunkt bezieht sich vor allem auf das Ende, das ich viel zu schnell und einfach empfunden habe. Auf Grund einiger vorheriger Ankündigungen im Laufe der Handlung, hatte ich wesentlich mehr erwartet und bin dadurch etwas auf meinen Erwartungen sitzen geblieben.
Trotzdem spreche ich für das Buch eine Leseempfehlung aus. Wer allerdings einen spannenden Thriller sucht, ist damit nicht gut beraten. Für mich ist es ein leichter Krimi mit guten Figuren, den es Spaß macht zu lesen. Eine gute Lektüre für Zwischendurch.