Rezension zu "Ousia" von Verena Stauffer
*Ich stelle mir Hoffnung als unsichtbare Blase vor, sie spiegelt die fremde Gegend aber von welcher Seite?*
Wie rezensiert man ein Buch, von dem man nicht sicher ist, dass man es verstanden hat? Ousia macht es mir nicht ganz leicht, meine Eindrücke zu sammeln und doch möchte ich einige davon festhalten, da sie sehr vielfältig ausgefallen sind.
Bei den Texten im Buch handelt es sich um Lyrik – allerdings sind es keine Texte in klassischer Gedichtform, sondern Aneinanderreihungen von Sätzen, die Gedanken widerspiegeln. Meist sind sie optisch (zumindest im ebook-Format) nicht voneinander getrennt, scheinen auch was den Inhalt angeht, immer wieder herumzuspringen und einen jähen Gedankengang mit einzubauen. Nur selten sind es konkrete Bilder, die beim Lesen entstehen, vielmehr dringen Überlegungen und Gedanken in Beschreibungen ein, unterbrechen diese, sodass der gesamte Text plötzlich in eine andere Richtung geht. Ich für meinen Teil musste mich daran erst gewöhnen. Auch an die Stimmungen, die die Texte heraufbeschworen. Manchmal unterscheidet sich scheinbar Idyllisches nur durch ausgewählte Wörter von Bedrohlichem, sodass eine Naturbeobachtung eine unheilvolle Stimmung heraufbeschwört. Dann wieder kommen Andeutungen von Krieg und Tod, andere Male ist es deutliche Kritik an gesellschaftlichen Problemen, die durch die Ausdrucksform abstrakt wirkt.
Fazit: Meist habe ich mich nicht sehr leicht mit den Texten getan und musste mir immer wieder die Frage stellen, ob ich überhaupt verstanden habe, was mir die Autorin damit mitteilen will. Allerdings habe ich mir das durch den Klappentext schon erwartet und mich bewusst auf dieses Leseexperiment eingelassen.