Cover des Buches Sieben Städte aus Gold (ISBN: 9783864400889)
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Rezension zu Sieben Städte aus Gold von Andreas Zwengel

Für Haudegen und echte Abenteurer

von daniel_bauerfeld vor 9 Jahren

Rezension

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daniel_bauerfeldvor 9 Jahren

Bereits mit seinem Romandebüt Die Welt am Abgrund konnte Andreas Zwengel durchweg überzeugen. Der Autor lieferte eine Steampunk-Geschichte, die nicht im viktorianischen England sondern im Deutschen Reich angesiedelt ist. Zudem konnte er mit einer temporeichen Handlung, überraschenden Wendungen und einem schier unglaublichen Genremix punkten. Sieben Städte aus Gold ist sein zweiter Roman. Auch dieses erscheint als schickes Hardcover. Das von Karsten Weyershausen gestaltete Cover wird dem Inhalt vollkommen gerecht. Wirklich gelungen! Nach Steampunk sucht der Leser aber nun vergebens: Zwengel hat das Genre gewechselt.

Sieben Städte aus Gold ist zweifelsfrei eine astreine Abenteuergeschichte, die in Amerika kurz nach dem Ende des Bürgerkriegs spielt. Ausgerechnet in Alaska treffen Bartholomew P. Mason, ein amerikanischer Glücksritter und Schürzenjäger, die gewitzte Hure Violet, Tochter eines englischen Kapitäns, und der russische Bordellbesitzer Wladimir Willow Oblomow aufeinander. Die drei haben von der Existenz eines Schatzes erfahren, nachdem bereits die spanischen Eroberer vor mehr als 300 Jahren ganz Nordamerika durchsuchten: der Reichtum der sieben goldenen Städte von Cibola. Doch die Konquistadoren des 16. Jahrhunderts hatten bei ihrer Suche weder Glück noch Erfolg. So wurden die Städte im Verlauf der Zeit zu einem Mythos.

Es dauert nicht lange bis sich die Schatzsuche herumgesprochen hat. Violet, Mason und Oblomow sind längst nicht mehr die einzigen, die sich in ein Abenteuer stürzen. Bei der Erschaffung ihrer Gegner und Konkurrenten lässt Zwengel seine ganze Fantasie schalten und walten. So hetzt er seinen Helden ungarische Adlige, die mexikanische Armee, einen uralten Indianerstamm, Räuberbanden, Söldner und sonstige Desperados auf den Hals. Alle auf der Suche nach dem einen: Gold! Eigentlich ist so ziemlich jeder hinter ihnen her, der einigermaßen geschickt mit einem Revolver oder einer anderen Waffe umgehen kann. Nun ist endlich geklärt, woher der Begriff „Wilder Westen“ wirklich stammt - er scheint auf den Einfallsreichtum des 1969 geborenen Andreas Zwengel zurückzugehen. Gekämpft wird eigentlich überall und in allen Lebenslagen. Ganz egal ob zu Wasser oder zu Lande. Es macht unheimlich Laune, diesem bunten und munteren Treiben beizuwohnen. Sehr viel Freude hatte dabei anscheinend auch der Autor: Der Wilde Westen ist wie geschaffen, um sich mal so richtig auszutoben. Leicht verrückt-skurrile Helden, die einem dennoch sofort sympathisch sind, eine mitreißende Hintergrundhandlung im 16. Jahrhundert, auf die immer wieder Bezug genommen wird, ein grandioses Setting und vor allem jede Menge Spannung, Action und Abenteuer.

Ein Buch für echte Haudegen und Abenteurer und für alle, die es werden wollen.

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