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Dr. Christopher Kellan arbeitet als Psychologe in der Klinik ‚Loveland‘, eine Einrichtung die inhaftierte Mörder wie den „Schlächter“ behandelt. Doch als Danny Ray Smith in die Klinik verlegt wird, beginnt die Welt von Christopher ins Wanken zu geraten, denn Donny weiß Dinge die er nicht wissen dürfte. Ein definierbares Gefühl der Vertrautheit und des Unwohlseins macht sich bereits nach der ersten Begegnung breit.
“Er starrt noch immer zu mir. Es fühlt sich unangenehm und seltsam an."
(S. 20-21)
Relativ schnell wird deutlich warum sich die Welt von und um Christopher beginnt zu verzerren. Zu Beginn glaubte ich das sich die Geschichte mit dem neuen Patienten des ‚Loveland‘ befassen und auseinandersetzen wird, doch durch kleine Bemerkungen und Rückblicke ist sehr früh deutlich, das Dr. Christopher selbst der Mittelpunkt dessen ist.
Der Thriller wird aus der Sicht des Arztes erzählt, er berichtet von seiner Arbeit und den Hintergründen seiner Patienten. Sein neuester Fall – Danny Ray Smith – ist der Beginn der Geschichte und des Abgrunds. Ein junger Mann der zehn Kinder ermordet haben soll, eine Leiche wurde jedoch nie gefunden. Kaum betritt Christopher den Raum, kommt in sein Patient seltsam bekannt vor, dies schiebt er zunächst professionell beiseite, doch auch auf dem Heimweg lässt ihn dieses Gefühl nicht los.
Ein interessanter Beginn, welcher mir dann erstmal etwas Durchhaltevermögen abverlangte. Für den späteren Verlauf ist die Intensität seiner Familie wichtig, doch es hätte gerne weniger davon sein dürfen. Die Liebesbekundungen waren mir persönlich zu übertrieben, ließen sich jedoch recht zügig lesen und ein weiterer wichtiger Part trat in den Vordergrund – Christophers Kindheit und Jugend. Nach und nach wird deutlich, das er in einem Gefängnis von Verleugnung und Wahnsinn aufgewachsen ist. Eine tiefsitzende Angst, welche er nie überwinden konnte.
Durch diese verschiedenen Beschreibungen ist sehr schnell deutlich worauf der Autor Andrew Kaufman hinarbeiten möchten und doch konnte mich das Ende im Kleinen überraschen. Dem Ende selbst hätten jedoch ein paar Seiten mehr nicht geschadet, da es etwas zu zügig abgehandelt wurde. Auch der Verlauf selbst hätte intensiver ausgearbeitet werden dürfen, wobei ich nicht glaube das andere Leser/innen sich daran stören werden.
Die kleinen Zwiegespräche mit sich selbst sollten wohl fast jedem geläufig sein – und das ist dieser Thriller. Die kleine Stimme im Kopf, welche sich nach und nach Gehör verschaffen will. Zunächst schleichend und leise, dann unüberhörbar.
Die Psychologie wird in sich stimmig eingearbeitet, ohne dabei Fachwissen voraussetzen. Verschiedene Begriffe werden nachvollziehbar erläutert und für mich selbst hätte es gerne mehr davon sein dürfen. Dies sollte Nicht-Interessierte bezüglich dieser Thematik aber nicht abschrecken, es ist ein Thriller und kein psychologisches Sachbuch.
Es geht nicht um das warum oder wer – in dieser Geschichte geht es um das wie! Auch wenn sich nicht tiefgründig mit der menschlichen Psyche auseinandergesetzt wird, so war dieses Buch für mich in sich stimmig.