Meine Meinung
Der Leser wird in die Gedanken von Gene hineingeworfen und erfährt erstmals was seine Welt ausmacht. Der siebzehn jährige Gene versucht sich durch das tragen von falsche Reißzähne und das Pfeilen seiner Fingernägel an seine Umgebung anzupassen. Die "Normalen", wie Gene sie sieht, sind so etwas wie Vampire. Sie jagen in der Nacht nach den verbliebenden Menschen, den Heprafleisch ist das Beste was man bekommen kann. Gene versucht wirklich alles um nicht aufzufallen, als aber in der Hepra-Lotterie seine Nummer gezogen wird muss er mit einer weiteren Gewinnerin zum Institut fahren, um an der Heprajagd teilzunehmen. Es gibt wenige verbliebende Menschen die unter einer Glaskuppel leben, geschützt vor den Jägern. Vor zehn Jahren wurde schon einmal eine Hepra-Lotterie ausgerufen und einige Auserwählte durften dann die Hepras jagen, die unter einem Vorbehalt ihre Kuppel verlassen hatten. Hiermit versucht der Herrscher die Zustimmung seiner Bürger für ihn aufrechtzuerhalten.
Gene ist ein äußerst cleverer Charakter. Ab der ersten Seite fühlt man mit ihm. Seine Angst, seinen Mut, aber auch seine Verzweiflung. Die Geschichte wird so packend aus seiner Sicht erzählt, dass man Gene nur ins Herz schließen kann und jedes Mal mit ihm hofft, dass keiner seinen Schweiß riecht oder er sich versehentlich verletzt und blutet. Man hofft mit ihm, dass jeder Tag gut ausgeht für ihn. Auch ist die Figur Ashley June sehr interessant, wirkt sie doch von Anfang an geheimnisvoll. Leider war für mich schon schnell klar, was sich hinter dem Geheimnis verbirgt. Die eingeschlossenen Hepras, Sissy, Ben, Jacob, Epap und David bringen einen neuen Schwung in die Geschichte. Jeder der Charaaktere hat seine Eigenheit, so ist Ben der kleine Junge den man immer zu schützen versucht vor der Grausamkeit der Welt, während Epap mit seiner Sturheit und Entschlossenheit der Fels in der Brandung für die anderen Jungen ist. Sissy ist mit ihrer einfühlsamen Art das Zentrum der Gruppe. Sie bietet den Jungen Geborgenheit und Orientierung.
Fazit
Die Geschichte ist packend erzählt und erinnert ein wenig an eine Dystopie. Manchmal kommt man sich trotzdem man der gleichen Spezies angehört fremd vor, genau wie es Gene immer wieder geht. Weder bei den Jägern noch bei den Hepras fühlt er sich vollkommen, zu sehr belasten ihn seine Geheimnisse und seine Tarnung die er über die Jahre hinweg aufgebaut hat. Ein Problem das auch heute noch viele Menschen, darunter auch viele junge Menschen, stark belastet. Wo gehöre ich hin? Das ist für mich die große Frage, die über diesem Buch steht. Das Buch bekommt von mir 4,5/5 Sternen.