Rezension
Dieses Buch hat mich einerseits durch sein gelungenes Cover und den interessanten Plot neugierig gemacht.
Durch den Babyleichenfund in Loney an seine Vergangenheit erinnert, erzählt Tonto In Rückblicken die Geschichte seines behinderten großen Bruders Andrew und ihrer tiefgläubigen Eltern. Ihre Mutter will die Behinderung nicht akzeptieren und pilgert jedes Jahr mit ihren Kindern nach Loney. Dort muss sich Andrew immer wieder Rituale über sich ergehen lassen damit er geheilt wird.
Dieser Plot klang für mich spannend und mystisch, leider verliert sich der Roman in Langatmigkeit. Es wurde zwar eine gewisse Grundspannung aufgebaut, aber die wurde kaum bedient, es passierte einfach sehr wenig. Dagegen spielt der Glaube eine große Rolle, vor allem mit fanatischen Mutter wird dies dargestellt. Es fehlte mir eine gewisse Dynamik. Am Ende wurde es für mich etwas interessanter, aber als dann schließlich viele Fragen einfach unbeantwortet geblieben sind, war ich richtig enttäuscht.
Denn sprachlich sticht der Roman positiv heraus. Der Autor schafft mit seinen Beschreibungen eine düstere Stimmung, die perfekt zum Roman passt. Auch die Charaktere sind tiefgründig und nachvollziehbar gezeichnet. Ein wirklich außergewöhnlicher Roman, der sicher Liebhaber finden wird, zu dem ich aber leider keinen richtigen Zugang fand.
Zum Hörbuch: Der gewählte Sprecher Steffen Groth macht seinen Job sehr gut. Seine ruhige Stimme passt sehr gut zu diesem düsteren Roman. Er kann mit seiner Stimme gekonnt spielen, um die verschiedenen Charaktere darzustellen. Dabei übertreibt er es nicht, sondern bleibt natürlich.