Rezension zu "Saturns Schatten: Die dunklen Welten der Depression" von Andrew Solomon
Ein LovelyBooks-NutzerDas Buch hat mich noch depressiver gemacht. :(
Quelle: Verlag / vlb
Das Buch hat mich noch depressiver gemacht. :(
Mit etwa 500 großformatigen Seiten ist dieses Taschenbuch ein ziemlicher
Wälzer. Dank Andrew Solomons geschmeidigem Stil liest es sich allerdings
relativ zügig. Dieses Buch könnte man eine Abrechnung mit seiner Depression
nennen - auf konstruktive Art. Solomon schildert detailliert seine eigenen
Leidenserfahrungen, abstruse Behandlungsmethoden in den USA, die Leiden
und Genesungserfahrungen von Mitpatienten und die historischen und
politischen Aspekte (in den USA) dieser Krankheit. Durchzogen ist das Werk
von klugen Beobachtungen über wissenschaftliche Fehlaussagen oder
unbemerkte soziale Zusammenhänge in Bezug auf Depressionen. Einzig und
allein bei seinen Beobachtungen zu Depressionen bei schwulen Männern glaube
ich, dass er etwas zu sehr auf Stereotypen herumreitet. Andererseits fand
ich gerade diesen Abschnitt auch etwas kryptisch. Betroffene finden
jedenfalls hier sicher einen Schatz an positiven Erfahrungen, wenn sie
davon lesen, wie es auch hoffnungslose Fälle noch nach ganz oben schafften.
Auch Solomon macht besonders im letzten Kapitel "Hoffnung" gewissermaßen
Mut zum Durchhalten und zum konstruktiven Umgang mit dem Erlebten.
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