Rezension zu Die vier letzten Dinge von Andrew Taylor
Rezension zu "Die vier letzten Dinge" von Andrew Taylor
von metalmel
Rezension
metalmelvor 16 Jahren
Das ist der erste Teil der Roth-Trilogie. Man kann die Bücher aber auch unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Unfassbar, wie Andrew Taylor solche Bücher schreibt. Das Buch macht einen wütend und hilflos und wahnsinnig. Mich jedenfalls. Es funktioniert, dass man sich abwechselnd in der Rolle der Mutter sieht und dann wieder in der des unwissenden Komplizen. Man fühlt mit beiden mit. Und es ist schon beinahe unheimlich wie Taylor die Spannungsschraube auf den letzten 30 Seiten anzieht. Lucy Appleyard wird mit 4 Jahren entführt. Ihre Eltern leben fortan in einem Albtraum, den Taylor so beklemmend und real zu beschreiben vermag, dass man meint, selbst mit drinzustecken. Die Eltern stehen völlig neben sich, können kaum einen klaren Gedanken fassen und doch schaffen sie es, zusammen mit der Polizei den Plan des Entführers zu enträtseln. Lange tappt man als Leser im Dunkeln, warum Lucy entführt wurde und bis zum Schluß bleibt das Motiv im Dunkeln, d.h. es wird nicht aufgeklärt, welche Motivation die Entführerin hat. Ihr Komplize ist eher harmlos, er bekommt gar nicht so recht mit, dass es sich um Entführungen handelt, er erfreut sich nur an den Kindern, die er so gerne hat und mit denen er gerne spielt, weil er sie dann anfassen kann (also geht von ihm auch eine Gefahr aus, aber er überschreitet keine Grenze). Als er jedoch die Gefahr erkennt, bemüht er sein langsames Gehirn doch um eine Lösung...