STORY
Der britische Geheimdienst MI6 ist einem Verbrecher mit dem Decknamen „Kraken“ auf der Spur, der den Waffenhersteller Hunt Engineering im Visier hat. Hunt soll nicht nur die ausrangierten Nuklearraketen Großbritanniens ersetzen, die Firma entwickelt auch hocheffiziente Waffensysteme der neusten Generation und die Spielzeuge der Abteilung Q des MI6. Auf einer Waffenmesse in Dubai wird der Firmenchef in Bonds Anwesenheit getötet. Während der Agent von dort aus der Spur Krakens folgt, gelingt es dem Terroristen, eine Atombombe in seinen Besitz zu bringen. Kraken plant einen Atomschlag gegen London, um damit ein neues Wettrüsten auszulösen.
MEINUNG
Mit Band 3 der James Bond-Serie von Dynamite Entertainment übernimmt Andy Diggle („Green Arrow“, „The Losers“, „Daredevil“) die Autorenschaft von Warren Ellis und schreibt dem Agenten einen filmreifen Einsatz mit Allem, was man von einem James Bond-Abenteuer erwartet auf den Leib. Bond jettet von Venezuela nach Dubai, über den Jemen auf den Atlantik, nahe den Hebriden, findet dazwischen noch Zeit, mit Moneypenny zu flirten und sich um die attraktive Tochter des Hunt-Firmenchefs zu kümmern.
Die wenig originelle Handlung könnte ebenso gut einem Tom Clancy-Roman entstammen oder eine „Mission Impossible“ sein, wird jedoch rasant erzählt und hat auf 144 Seiten kein Gramm Fett auf den Rippen. Die bekannten Figuren – Bond, M, Moneypenny – agieren innerhalb ihren vertrauten Rollen, James Bond selbst legt hier die trockene Kaltschnäuzigkeit von Film-Bond Sean Connery an den Tag, Charakterentwicklungen finden nicht statt. Auch die Identität von Kraken ist, sobald das Motiv für den Waffenklau klar wird, kein Geheimnis mehr.
Wie James Bond selbst sind auch die Zeichnungen von Luca Casalanguida in allen Belangen souverän, leger und agil mit großzügigen schwarzen Schattenflächen und viel Tuscheeinsatz.
Insgesamt liefert „Hammerhead“ – übrigens der Name einer Art Superkanone aus der Produktion von Hunt Engineering – nicht mehr als das, was man erwartet, aber auch nicht weniger. Ein Comic-gewordener James Bond-Film in guter Optik, ohne Längen und ohne größere Überraschungen.
Die Reihe erscheint im Splitter Verlag im handlichen Bookformat, als Hardcover aber kleiner als Albumformat. Neben der regulären Ausgabe von „Hammerhead“ gibt es eine auf 1007 Exemplare limitierte Edition mit Zusatzmaterial.