Angela Madaus legt mit „Kirche, die an der Zeit ist“ ein bemerkenswertes Werk vor, das sich kritisch und zugleich konstruktiv mit der Zukunftsfähigkeit kirchlicher Sprache und Praxis auseinandersetzt. In einer Zeit, in der viele Menschen sich von traditionellen religiösen Ausdrucksformen entfremdet fühlen, stellt Madaus die entscheidende Frage: Wie kann Kirche heute noch relevant sein?
Die Autorin überzeugt durch eine klare, essayistische Sprache, die theologische Tiefe mit gesellschaftlicher Sensibilität verbindet. Besonders eindrucksvoll ist ihre Analyse kirchlicher Sprachmuster – sie zeigt, wie liturgische und pastorale Kommunikation oft an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeigeht. Dabei bleibt sie nicht bei der Kritik stehen, sondern entwickelt konkrete Impulse für eine verständlichere, inklusivere und zeitgemäße religiöse Sprache.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Praxis: Madaus denkt Kirche nicht als Institution, sondern als lebendige Gemeinschaft, die sich aus dem Alltag speist. Ihre Perspektive ist dabei interdisziplinär – sie verknüpft theologische Reflexion mit religionssoziologischen und philosophischen Ansätzen, was dem Buch eine besondere Tiefe verleiht.
Die beigefügten Gemälde von Hans Joachim Madaus ergänzen den Text auf meditative Weise und laden zur Auseinandersetzung mit den Themen ein. Sie sind keine bloße Illustration, sondern ein visuelles Echo der geistlichen Fragen, die das Buch aufwirft.
Fazit: „Kirche, die an der Zeit ist“ ist ein kluges, inspirierendes Buch für alle, die sich mit der Zukunft von Kirche, Sprache und Spiritualität beschäftigen. Es richtet sich an Theolog:innen, Seelsorger:innen, Religionspädagog:innen – und an alle, die sich eine Kirche wünschen, die zuhört, versteht und sich wandelt.













