Cover des Buches Evil Games – Wer ist ohne Schuld? (ISBN: 9783492060394)
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Rezension zu Evil Games – Wer ist ohne Schuld? von Angela Marsons

Ein genialer Thriller der sehr mit der Psyche spielt ...

von Uwes-Leselounge vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Was für ein Thriller und eine Story. Kim Stone bekommt hier eine absolute gleichwertige Gegnerin. Sehr zu empfehlen!

Rezension

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Uwes-Leseloungevor 7 Jahren
In "Evil Games" bekommen es Kim Stone und ihr Team gleich mit zwei Fällen zu tun. Nach langer Recherchearbeit haben sie genug Beweise, um einen mutmaßlichen Kinderschänder dingfest zu machen. Im Haus finden sie weitere grausame Details dieser perversen Gräueltaten. Der Fall scheint wasserdicht zu sein und alles deutet auf einen schnellen Richterspruch hin. Doch etwas stört Kim daran und so lässt sie nicht locker, bis das Geheimnis gelüftet ist. Während diesen Ermittlungen werden Kim Stone und ihr Kollege Bryant zu einem Leichenfund gerufen. Der ehemalige Vergewaltiger Allan Harris wurde auf offener Straße umgebracht. Alle Anzeichen sprechen für das damalige Opfer als Täterin. Auf Grund der brutalen Vergewaltigung war das Opfer Ruth bei der Psychotherapeutin Dr. Alexandra Thorne in Behandlung. Bei der Befragung der Therapeutin spürt Kim Stone, dass hier nicht alles so ist, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Denn hinter dem Mord steckt viel mehr, als nur bloße Rache, da ist sich die leitende Ermittlerin sicher. Doch hat Dr. Alexandra Thorne damit wirklich etwas zu tun? Ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel auf höchstem Niveau beginnt und dabei kann es nur einen Gewinner geben.

Durch ihren Debütroman "Silent Scream" konnte mich Angela Marsons bereits begeistern und ich war angetan von der Polizistin Kim Stone. Deshalb hatte ich sehr hohe Erwartungen an den 2. Band und um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht.

Was mir gleich zu Beginn positiv auffiel war, dass sich die Autorin nicht mit Rückblenden aus dem 1. Band aufgehalten hat, sondern einfach die Geschichte um ihre Ermittlerin weiter erzählt. Dabei mochte ich auch die etwas ruppigen und bissigen Kommentare zwischen Kim und ihrem Kollegen Bryant sehr, sorgten sie doch des Öfteren für ein Schmunzeln. Durch die Erfahrungen die das noch recht neue Team im Verlauf ihrer Arbeit bereits machen mussten, spürte man beim Lesen, dass sie dieses zusammengeschweißt hat. Nebenbei erfahren wir so auch etwas mehr über Stacey und Dawson, was nicht von den eigentlichen Fällen ablenkt. Denn gerade die beiden Fälle haben es echt in sich. Zum einen haben wir einen Kindesmissbrauch innerhalb einer Familie und einen Mord aus Rache. Augenscheinlich sind beide Fälle recht schnell ermittelt und scheinen aufgeklärt. Doch durch interessante Wendungen schafft es Angela Marsons sehr geschickt, den Leser an die Seiten zu fesseln. Kim ist nach wie vor in sich gekehrt und lässt niemanden an sich heran. Obwohl sie Bryant nicht nur als Kollegen, sondern irgendwie auch als Freund sieht, bleibt hier eine gewisse Distanz zwischen den Beiden. Kim hat ein Herz aus Eis und dies konnte ich auf Grund ihrer Vergangenheit, die hier noch etwas deutlicher thematisiert wird, absolut nachvollziehen. Allerdings gibt es eine Szene in dem Buch, die mich in Verbindung mit ihr sehr gerührt hat. Ich mag Kim sehr und bewundere ihre Hartnäckigkeit sich an Dingen festzubeißen, dabei aber nicht den Überblick zu verlieren. Eine Frau mit Ecken und Kanten und doch ist sie verletzlich, kann aber auch einfühlsam sein.

Genau diese vielen Facetten von Kim bringt ihre Gegnerin Dr. Alexandra Thorne an die Oberfläche. Die Psychotherapeutin ist eine echte Bitch (sorry für den Ausdruck), das beschreibt sie einfach am besten. Sie ist bildhübsch, aber auch eiskalt, unberechenbar und verfolgt eisern ihren Plan. Welchen Plan sie genau verfolgt, lässt die Autorin lange Zeit offen, was bei mir für viel Spekulation sorgte. Dabei greift Alex zu allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln und manipuliert äußerst geschickt ihre Mitmenschen.

Neben dem sehr einnehmenden Schreibstil, kreiert Angela Marsons immer wieder Charaktere wie z. B. Barry. Diesem wurde so übel mitgespielt, dass er mir einfach nur leidgetan hat. Er ist ein armes Schwein und hätte ein besseres Leben verdient gehabt.

Nach dem Ende des Buches musste ich erstmal durchatmen. Was für ein Showdown.

FAZIT: Ein genialer Thriller der sehr mit der Psyche spielt, dabei aber ohne viel Blut und Gemetzel auskommt. Der Titel passt absolut zur Geschichte. Durch kurze prägnante Kapitel, einer unterschwelligen Spannung und dem psychologischen Kampf zwischen Kim Stone und Dr. Alex Thorne muss man immer weiterlesen - 5 von 5 Nosinggläser.
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