Rezension zu "Die erste Tat: Ein absolut spannungsgeladener Thriller (Detective Kim Stone Crime Thriller Series 1)" von Angela Marsons
Eine schlimm zugerichtete männliche Leiche wird gefunden und die Art der Verletzungen lassen erahnen, dass der Täter eine eindeutige Botschaft senden wollte. Der Fall geht an DI Kim Stone, die gerade eine neue Stelle angetreten und ein neues Team zugeteilt bekommen hat. Keine einfache Konstellation für die Ermittlungen.
Angela Marsons startet mit diesem Buch in eine vielversprechende neue Reihe. Ihre Hauptfigur ist eine starke, eigenwillige Frau, die unangepasst ist und mit ihrer Art bei den Kollegen aneckt, deren Erfolge aber für sich sprechen. Im Lauf der Geschichte erfährt man mehr über ihre Vergangenheit und die Gründe für ihr Verhalten, ihre Figur wird dem Leser sympatisch, was sie bei den anderen Personen im Buch nicht unbedingt so schafft. Die Teamkollegen, mit denen Stone an diesem spannenden Fall arbeitet sind leider nicht ganz so präsent. Ein bisschen hat man beim lesen das Gefühl sie sind bloß Statisten. Sie sind Chauffeur, Kaffeeholer, der Nerd, der die Infos aus dem Netz zusammenträgt und erst im späteren Verlauf der Ermittlungen werden sie wichtiger, wachsen an ihren Aufgaben, bleiben aber trotz der Einblicke in ihr Privatleben etwas blass. Ich denke hier ist noch richtig Potential für spätere Bücher.
Der beschriebene Fall ist spannend erzählt, durch die recht kurzen Kapitel und die Sprünge zwischen den verschiedenen Personen entwickelt das Buch ein gewisses Tempo, bekommt eine Art Dringlichkeit, das macht es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Durch den ständigen Perspektivenwechsel ist man immer auf dem aktuellen Stand und erlebt die Geschehnisse aus jedem denkbaren Blickwinkel. Das Motiv für die Morde wird recht schnell deutlich, hier ist vielleicht eine Triggerwarnung angebracht, denn es wird Kindesmissbrauch thematisiert. Den Täter glaubt man ebenso schnell ermittelt zu haben, hier sollte man aber nicht zu voreilig sein.
Ich liebe ja spezielle Ermittlerfiguren, solche, die aus der Norm fallen, die auch mal unkonventionelle Wege gehen, die eine Vergangenheit haben. Der Autorin ist es gelungen genau solch eine Figur zu schaffen. Wie dem direkten Umfeld ist sie auch dem Leser vielleicht zu Anfang etwas anstrengend, aber man hegt bald Sympathie für sie. Das Ende des Buches, der Abschluss des Falles bezeichnet das Ende der Kennenlernphase, nun gilt es im nächsten Band das Team zu stärken und besser zusammenzuwachsen. Ich bin gespannt und die Leseprobe für Band zwei klingt schon mal sehr vielversprechend.