Angela Nitsche

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Lebenslauf

In den 70ern wurde Angela Nitsche jedes Jahr dreimal aus der Oberpfalz quer durch die Fränkische Schweiz zur Bamberger Verwandtschaft kutschiert. An jeder Kurve der B 470 wollte sie aussteigen, schnell unter den Buchen verschwinden, hinein in die Seitentäler und hoch zu den verzauberten Felsen und Burgruinen. Aus dem Kind wurde eine Redakteurin des Michael Müller Verlags, genauer: die Cheflektorin der MM-Wandern-Serie. Da versteht es sich fast von selbst, dass sie sich den Wunsch aus Kindertagen erfüllt und drei Jahre lang dieses Traumland für Wanderer neu erlaufen hat. Und das war noch viel wunderbarer als die Fantasien von damals mit der Nase an der Autoscheibe.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Angela Nitsche

Für Ahnungslose und Kenner

Es ist unbestritten, wenn es eine Stadt in Deutschland gibt, die seit Jahren stetig wachsende Besucherzahlen zu vermelden hat, dann ist es Dresden. Die Neueröffnung der Frauenkirche war ein Fanal, das in die Welt hinaus hallte. Das bedeutet für Besucher aber auch, gutes Wartefleisch zu besitzen. Denn einfach mal so die Frauenkirche zu besuchen, ist in der Hauptsaison das Ziel der meisten Gäste. Dann vertreibt man sich die Zeit mit dem überaus üppigen „Nebenprogramm“, dass die Stadt an der Elbe noch zu bieten hat. Zwinger, Brühlsche Terrassen sind so fester Bestandteil eines Dresdenbesuches wie der Eiffelturm und Paris oder Ramblas und Barcelona – es geht nicht ohne. 

Autorin Angela Nitsche empfiehlt danach noch ein wenig zu verweilen und Dresden noch intensiver kennenzulernen. Oder man macht es umgekehrt: Als Appetitanreger erst die vermeintlich versteckten Höhepunkte besichtigen und dann die Touri-Tour. So hat man schon ein wenig Dresdenluft geschnuppert und ist bestens gewappnet für die Postkartenerlebnisse des Barock. Doch wo anfangen?

Beispielsweise mit Tour 7. Wilsdruffer Vorstadt und Friedrichstadt. Wer Pech hat, erfährt schon bei der Anreise von Wilsdruff. Eine sehr unbeliebte Strecke bei allen, die auf der Autobahn die Zeit im Stau verbringen müssen. Die Autobahnabfahrt Wilsdruff gehört sicher zu den am meisten genannten Staupunkten des Freistaates. Ist man am Ziel angekommen, eröffnet sich eine Welt, die man vielleicht erwartet hat. Schließlich ist Dresden trotz seines Spitznamens „Tal der Ahnungslosen“ - was mit der geographischen Lage und der damit bis in die 1990er Jahre verbundenen schlechten Fernseh- und Radioprogrammversorgungslage zusammenhing - ein Juwel städtebaulicher Kunst. Diese Tour macht den Besucher zum Kenner der Stadt. Vom Sächsischen Landtag, einer Mischung aus Alt und Neu (mit grandiosem Elbblick), über historische Hinterlassenschaften eines gewissen Herrn Semper (der mit der Oper, ein weiteres Must-See Dresdens) am Eingang zu ehemaligen Orangerie bis hin zu einem Bauwerk, das schon immer im Inneren etwas ganz anderes verbirgt als es von außen vorzugeben scheint: Die Moschee. Was drin ist? Erst Tabakfabrik, dann Bürogebäude. 

Dresden hat sich gemausert. Einst barocke Perle, dann zerstörtes Mahnmal gegen Krieg und Willkür, nun wieder blühende Metropole und Ausgangspunkt für einzigartige Ausflüge in die Umgebung. 

Auch die lässt die Autorin nicht außen vor: Meißen, die Porzellanstadt sowie  Radebeul, das durch seine Architektur und Karl May die Besucher anzieht. Nicht zu vergessen - ganz im Gegenteil – die Sächsische Schweiz. Mit dem Dampfer der Weißen Flotte stilecht wie ein König die schrillen Felsformationen entdecken und per pedes zu erklimmen bis hinauf zur Festung Königstein. Auch eine Zugfahrt entlang der Elbe sorgt für Ahs und Ohs. 

Die sorgfältig ausgewählten Hinweise, wo man sich getrost niederlassen kann, um den Gaumen weitere Erlebnisse zu gönnen, sind mehr als nur nachahmenswert, sie bilden den krönenden Abschluss eines jeden Tages. Ob nun Partygetümmel in der Neustadt oder Museumsbesuch im Hyienemuseum (den gläsernen Menschen muss man gesehen haben!) oder ausgedehnte Bummel entlang alter und neugestalteter Alleen und Bauwerke – neben Neugier, Entdeckerlust und Kamera sollte man unbedingt diesen Reiseband dabei haben. 


Mit großen Schwächen im Bereich Essen und Trinken

Auf die Reiseführer des Michael Müller Verlags ist eigentlich immer Verlass und so ging es auf ein Wochenende nach Dresden, den Reiseführer in der Tasche und ansonsten – das gebe ich zu – völlig unvorbereitet. Dresden ist eine wunderschöne Stadt, die Altstadt ist faszinierend und weltberühmt und der Blick von der anderen Seite der Elbe bei Sonnenschein ein Traum. Der Reiseführer bietet wie immer zahlreiche Spaziergänge durch die Stadt bis in die Außenbezirke an und schlägt auch Ausflüge in die nähere Umgebung vor, für die allerdings bei uns keine Zeit blieb.
Die historischen und kulturellen Erklärungen finde ich bei diesem Dresden- Reiseführer ebenso gelungen, wie ich es schon vom Michael Müller Verlag kenne. Man bekommt sofort ein Gefühl für die Stadt, wenn man den Rundgängen folgt und verpasst gleichzeitig nichts. Außerordentlich enttäuscht war ich allerdings von den Empfehlungen von Restaurants, Cafés und Bars anging. Es entstand das Gefühl, am besten ginge man nirgends hin, denn wirklich gutes Essen gibt es in Dresden nicht. Wenn man denn wirklich unbedingt muss (und wir mussten irgendwann etwas essen!), dann gibt es ein paar Tipps, aber immer mit starken Einschränkungen. Zu touristisch, hält nicht was der Name verspricht, lieber nur etwas trinken, das Essen ist ungenießbar, dauert ewig. Hier hat meiner Meinung nach jemand den Sinn des Reiseführers nicht verstanden, den er da geschrieben hat. Ich suche doch eben gerade nach guten Tipps und will nicht hören, was alles nicht stimmt. Es war das erste Mal, dass ich mit einem Reiseführer vom Michael Müller Verlag unterwegs war und für Essen und Getränke dann doch fast ausschließlich Google Maps genutzt habe. Die Autoren Dietrich Höllhuber und Angela Nietsche jedenfalls scheinen es in Dresden tunlichst zu vermeiden, Essen zu gehen.
Der Reiseführer zu Dresden aus dem Michael Müller Verlag hat wieder einen tollen Aufbau und vermittelt ein schönes Gefühl davon, was man sich ansehen sollte. Besonders den Spaziergängen sollte man folgen. Wer Hunger hat, muss sich jedoch eine andere Informationsquelle suchen. 

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