Angela Steidele

 4,1 Sterne bei 23 Bewertungen
Autor*in von Aufklärung, Anne Lister und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Wissenschaftlich recherchieren – literarisch schreiben ist Angela Steideles Markenzeichen in Werken wie Geschichte einer Liebe: Adele Schopenhauer und Sibylle Mertens (2010), Anne Lister. Eine erotische Biographie (2017), Zeitreisen (2018), Poetik der Biographie (2019) und In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Linck alias Anastasius Rosenstengel, hingerichtet 1721 (2021). Für ihren Roman Rosenstengel (2015) erhielt sie den Bayerischen Buchpreis. Aufklärung. Ein Roman war 2023 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert und wurde mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur ausgezeichnet. Die Autorin, geb. 1968, lebt in Köln.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Aufklärung (ISBN: 9783458683742)

Aufklärung

 (8)
Erscheint am 18.11.2024 als Taschenbuch bei Insel Verlag.

Alle Bücher von Angela Steidele

Cover des Buches Aufklärung (ISBN: 9783458683742)

Aufklärung

 (8)
Erscheint am 18.11.2024
Cover des Buches Anne Lister (ISBN: 9783751845007)

Anne Lister

 (5)
Erschienen am 26.06.2023
Cover des Buches Rosenstengel (ISBN: 9783442715190)

Rosenstengel

 (3)
Erschienen am 10.04.2017
Cover des Buches In Männerkleidern (ISBN: 9783458683407)

In Männerkleidern

 (1)
Erschienen am 15.04.2024

Neue Rezensionen zu Angela Steidele

Cover des Buches Aufklärung (ISBN: 9783458643401)
B

Rezension zu "Aufklärung" von Angela Steidele

Leipzig im 18. Jahrhundert
beedaddyvor 8 Monaten

Dorothea Bach ist unzufrieden mit der Biografie, die Johann Christoph Gottsched über seine Frau, Luise Gottsched (genannt: Gottschedin), verfasst hat. Also schreibt sie uns hier ihre eigenen Erinnerungen über ihre Freundin auf. Neben anderen, heute weniger bekannten, »gelahrten Frauenzimmern«, erinnert sich Dorothea natürlich auch an bekanntere Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts. Darunter Buchdrucker wie Breitkopf, Dichter und Denker wie Lessing oder Göthe. Aber natürlich auch Musiker – allen voran Dorotheas Vater, Johann Sebastian Bach – bringt uns »Jungfer Bachin« näher.

Angela Steidele macht hier den raffinierten Kniff, dass sie eine historische Persönlichkeit als Ich-Erzählerin wählt, über die man heute so gut wie nichts weiß. Das macht es ihr leicht, deren Charakter sowie Handlungen entsprechend auszuschmücken, ohne dass dies mit historischen Fakten kollidieren könnte. An Fakten mangelt es dem Roman jedoch nicht. Man lernt quasi vergessene Persönlichkeiten kennen – insbesondere weibliche. Und wenn man denkt, dass eine Figur erfunden wurde, wird man bei der Internetrecherche rasch eines Besseren belehrt. Auch der Meister des Kontrapunkts, Bach, wird einem wieder näher gebracht, was ich besonders interessant fand.

Neben vielen historischen Fakten webt die Autorin aber auch aktuelles mit ein. Das ist aber meist klar zu erkennen. Wenn etwa ein Herr Gugl (Google!) auftaucht und nach Wissen verlangt, das allen kostenlos zugänglich sein sollte. Das ist nett gemacht und kommt mit einem sympathischen Augenzwinkern daher.

Meines Erachtens ist das Buch vielleicht einen Tick zu lang geraten. Insbesondere gegen Ende wurde ich doch etwas ungeduldig und hätte mir gewünscht, dass Frau Steidele vielleicht etwas früher einen Abschluss gefunden hätte. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn man liest dieses Buch eh nicht der Handlung wegen; es ist die Sprache, die den Reiz von »Aufklärung. Ein Roman.« ausmacht.

Auf der Verlagsseite findet sich übrigens auch eine umfangreiche Playlist. Mit Musik von J. S. Bach im Hintergrund lässt sich diese Lektüre noch besser genießen.

Cover des Buches Aufklärung (ISBN: 9783458643401)
Buecherfreundinimnordens avatar

Rezension zu "Aufklärung" von Angela Steidele

Bachs Töchter
Buecherfreundinimnordenvor 2 Jahren

Johann Sebastian Bach gilt uns heute als Genie, in seiner Zeit stand ihm dieser Titel in den Augen vieler Zeitgenossen aber nicht zu. In Leipzig hielt man ihn tatsächlich teilweise für „mittelmäßig“ und war mit seiner Amtsführung als Kantor der Thomaner nicht immer zufrieden. Ein lebendiges Bild der Epoche liefert Angela Steidele in dem Roman „Aufklärung“ - geschrieben aus der Sicht der ältesten Bachtochter Dorothea. Es sind  Episoden, mit denen sie nicht nur das Familienleben der Bachs, sondern auch das gesellschaftliche und geistige Leben in der Stadt Leipzig zeichnet. Das hat teilweise Charme und Witz, doch hatte es für mich eher den Charakter einer Anekdotensammlung. Die Figuren entwickeln sich kaum, eine stringente Handlung gibt es nicht. Die Autorin hat gewissenhaft recherchiert und damit ein interessantes Bild der Zeit gezeichnet: Erstmals ergreifen Frauen das Wort, um sich an intelligenten Debatten zu beteiligen. Was jedoch fehlt, sind Konflikte, die die Charaktere lebendig werden lassen. Bei einem Roman dürfte die Mehrheit der Leser genau diese Konstellation aber erwarten. Insofern gibt es drei Sterne für die Kulisse, die teilweise amüsanten Betrachtungen und die Abbildung des Zeitgeschehens - für mehr reicht es bei mir leider nicht.

Cover des Buches Rosenstengel (ISBN: 9783442715190)
Daeny_Levis avatar

Rezension zu "Rosenstengel" von Angela Steidele

Queerness im 18. und 19. Jahrhundert
Daeny_Levivor 4 Jahren

Ich habe das Buch für meinen Unikurs Queere Literaturwissenschaft gelesen und obwohl ich es nicht mag, "Bücher aufgedrückt zu bekommen", hat mich die Handlung sehr fesseln können.

Die Geschichte wird als Briefroman in zwei Zeitsträngen (einer im 17. Jh., der andere im 18.) erzählt. Dadurch gibt es keine beschriebenen Handlungen, man erfährt über die Figuren nur anhand ihrer eigenen Schriftstücke und Aussagen, was man über sie wissen muss. Angela Steidele hat die Charakterzüge ihrer Figuren wirklich gelungen darstellen können.

Man bekommt einen guten Einblick auf die partiell sehr homophoben und misogynen Denkweisen der Wissenschaften im 19. Jahrhundert. Ich finde es sehr gut, dass man allerdings auch ein paar Figuren hat, die diese Meinungen nicht teilen und gegen sie arbeiten.

Alles in allem ist es eine gut erzählte Geschichte, die durch Konflikte und Wendungen ihre Handlung voranbringt. Die Figuren lösen Emotionen in einem aus; man leidet mit ihnen oder hasst sie.

Am Anfang hat mir der Schreibstil, der sich den jeweiligen Zeiten anpasst, etwas Probleme gemacht. Aber gerade an den Stil des 19. Jahrhunderts konnte ich mich recht schnell gewöhnen.

Ein weiterer Pluspunkt ist für mich das Personenregister am Ende des Buches, der einen guten Überblick bietet, gerade wenn man sich mit den historischen Vorlagen der Buchfiguren nicht auskennt. 

Besonders sympathisch war mir die Darstellung der Figur der Kaiserin Elisabeth und auch Müller ist wirklich interessant und vielschichtig geschrieben.

Ich bin sehr froh, dass ich im Rahmen meines Kurses auf dieses Buch gestoßen bin.

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