Rezension zu Die kurze Stunde zwischen Tag und Nacht von Angelika Schrobsdorff
Rezension zu "Die kurze Stunde zwischen Tag und Nacht" von Angelika Schrobsdorff
von Daphne1962
Rezension
Daphne1962vor 13 Jahren
Angelika Schrobsdorff schreibt authentische Bücher mit starken autobiografischen Zügen. Die Erzählung über die Städte Jerusalem, Paris und München sind so gut erzählt, als wäre man direkt dabei. Vor allem, wenn man in diesen Städten schon mal war. Sie schreibt über ihren Sohn, zu dem sie keinen Zugang findet und über das schlechte Gewissen, ihn im Stich gelassen zu haben, ihrer kurzen Ehe mit einem Deutschen, über die Männer, die Liebe und Leidenschaft zu einem französischen Regiesseur, aber vor allem über Israel. Über die Menschen dort, warum sie so sind wie sie sind, ihre Freunde. Hier ist mir Alex Stiller sehr ans Herz gewachsen. Sein zynischer Humor vor allem. Über die Zeit in Paris, über ihre Einsamkeit dort, die Sprache nicht zu sprechen, keine Freunde dort zu haben und die Sehnsucht nach Israel. Wie sie die Kriege in Israel erlebt hat und wie schwer all das Erlebte zu ertragen war. Die Zerissenheit zu dieser Liebe Israel und die Fernbeziehung. Ich kann in die Bücher von Angelika Schrobsdorff sehr gut eintauchen und ein wenig die fremde Kultur genießen.