Rezension
In dem kleinen Ort Eddinghausen findet der alte Knackstedt kurz vor Weihnachten beim Verbuddeln seines toten Rammlers menschliche Überreste. Die Nachricht geht wie ein Lauffeuer durchs Dorf und alle sind sich einig, dass es sich bei der Toten nur um die 16jährige Kerstin Holtensen handeln kann, die vor 38 Jahren spurlos aus dem Dorf verschwunden ist.
Neben der Polizei geht auch die Fußpflegerin Kornelia Lorenz der Frage nach, was damals geschehen ist. Selbst ihre Kunden im Altenheim, die eigentlich für das Krippenspiel proben, wühlen in ihren Erinnerungen und stellen Theorien auf. Und schnell stellt sich heraus, dass die junge Kerstin ziemlich viel Unfrieden unter den Dorfbewohnern gestiftet hat. Doch wen hat sie bis zum Äußersten gereizt?
Diesen liebenswürdigen Lokalkrimi habe ich auf einer Lesung der Autorin erworben. Das Dorf Eddinghausen existiert tatsächlich im Leinebergland (in der Nähe von Hildesheim) und die Autorin ist dort aufgewachsen. Es gibt bereits einen Fall, bei dem die Fußpflegerin ermittelt. Man kann diesen Band aber auch gut lesen, ohne den ersten zu kennen.
Hier geht es nicht vorrangig um kriminalistischen Scharfsinn, sondern um die verschrobenen und eigenwilligen Dorfbewohner und ihre "Art" der Ermittlung.
Ein Krimi, der nicht durch Blutmassen, sondern dörflichen Charme überzeugt.