Camille ist siebzehn und mit dem gutaussehenden und wohlhabenden Randall verlobt, der sich sehr zu ihrer Überraschung plötzlich für sie interessiert hat, obwohl (oder eben gerade weil) sie ganz anders ist, als die anderen Mädchen des San Francisco um 1855. Doch trotz dieser vielversprechenden Partie ist Camille nicht wirklich glücklich, denn ihr fehlt das entscheidende Kribbeln im Bauch, welches sie nur hat, wenn sie mit Oskar zusammen ist. Nur ist dessen gesellschaftlicher Rang für ihren Stand nicht hoch genug, so dass ihr Vater einer Beziehung nie zustimmen würde.
Kurz vor der Hochzeit fährt Camille dann ein letztes Mal mit ihrem Vater zur See und auf dieser Reise verändert sich ihr Leben grundlegend.
Ich hatte leider wirklich einige Probleme mich mit diesem Buch anzufreunden. Dies lag wohl vor allem daran, dass ich mit einem realistischen historischen Roman gerechnet habe. Dieses Buch bietet jedoch einen ordentlichen Fantasyanteil, mit dem ich mich jedoch nur schwer anfreunden konnte. Den Kern bildet hierbei ein alter Fluch, der sich durch die gesamte Handlung zieht und so immer wieder für mystische Elemente sorgt.
Das Buch liest sich sehr flott und ist wirklich kurzweilig. Der sehr bildreiche Schreibstil schafft es dabei eine stimmige Atmosphäre zu schaffen. Man hat Camille und ihre Umgebung beim Lesen also klar vor Augen. Die Handlung selbst ist sehr geradlinig und wirklich unerwartete Wendungen oder Handlungstränge gab es nicht.
Dafür besitzt das Buch dann aber doch ein wenig Indianer Jones Charakter. Den Großteil des Buches spielt dabei gar nicht auf offener See sondern im australischen Busch. Dies war für mich zugegebener Maßen eine Überraschung und hat mir auch recht gut gefallen, auch wenn ich bis zum Ende hin etwas Probleme damit hatte, mich auf diese Art der Handlung zu gewöhnen, denn mit einer solchen Geschichte habe ich schlicht und einfach nicht gerechnet.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und wirken selten stereotyp, auch wenn sie für mich keine wirklich einzigartigen Eigenschaften aufweisen. Vielmehr passen sie gut in das Buch, das mehr unterhalten, als zum Nachdenken anregen will. In diesem Sinne eine vollkommen stimmige Konstellation, die einen oft ein Schmunzeln abringt. Da es sich allerdings um recht typische Abenteuercharaktere handelt, denen man in ähnlicher Form auch schon mal irgendwann irgendwo begegnet ist, fiel es mir schwer eine wirkliche Beziehung zu ihnen aufzubauen und wirklich mitzufiebern.
Die Geschichte war für mich zwar nicht extrem spannend und an einigen Stellen sogar vorhersehbar, dennoch schafft sie es zum Ende mit gesteigertem Tempo für Neugier zu sorgen. Auch wenn sich die Ereignisse am Ende etwas überrennen und dadurch leicht gehetzt wirken bin ich nun doch neugierig auf den Zweiten Band. Wer will, könnte das Buch wohl aber auch als Einzelband mit leicht offenen Ende lesen.
Fazit:
Ein durchaus lesenswerter Jugendromen mit einer guten Mischung aus Action, Humor und Liebe. Ich hatte etwas vollkommen anderes erwartet und habe es über die gesamte Geschichte nicht geschafft eine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufzubauen, daher empfehle ich dieses Buch vor allem jüngeren Lesern, die eine schöne Abenteuergeschichte mit weiblicher Heldin und einigem Witz lesen wollen!
Wertung: 3 Punkte
Wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, aber kurzweilig und daher lesenswert!