Cover des Buches The Hate U Give (ISBN: 9783570312988)
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Rezension zu The Hate U Give von Angie Thomas

zurecht für den deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert

von Schreibfischgedanken vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Am Ende des Buches ist man auf eine gewisse Weise zugleich aufgebracht und zufrieden

Rezension

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Schreibfischgedankenvor 5 Jahren

„The Hate U Give“ von Angie Thomas ist ein Buch, das nachhallt, eines das definitiv etwas zu sagen hat und das als Jugendbuch genau auf die richtige Art macht. Es macht mit einer interessanten Geschichte und auf verständliche Weise auf Missstände aufmerksam, ohne den Zeigefinger zu erheben oder jemanden anzuprangern. Es zeigt auch, dass nicht immer alles schwarz oder weiß sein kann, dass Stereotype und Klischees in allen Köpfen verankert sind und vor allem aber auch, welche Gefahren und Unglücke aus Vorurteilen entstehen. Das Buch setzt sich mit wichtigen rassistischen Themen auseinander, die uns jeden Tag begegnen, aber die einem selbst manchmal eigenartigerweise eher selten bewusst werden.

Das Buch spricht eine offenkundige Problematik in der Gesellschaft zwischen schwarzen und weißen an. In der Geschichte geht es um ein junges Mädchen namens Starr, die zusehen muss, wie ihr schwarzer bester Freund von einem weißen Polizisten erschossen wird. Ihre ganze Persönlichkeit zeigt, wie sie zwischen zwei Welten hin und her gerissen ist. Zum einen lebt sie in einem Ghetto, in dem sie schon als kleines Kind miterleben musste, wie vor ihren Augen ihre beste Freundin erschossen wurde, in dem Unruhen zum Alltag gehören, Jugendliche entweder Drogen nehme oder sie verkaufen und sich rivalisierende Gangs bekriegen. Zum anderen lernt sie aber auch das Leben ihrer Mitschüler an der Privatschule kennen, hat dort einen Freundeskreis und weiß, wie das Leben fern ab aus ihrem Ghetto aussehen kann.

Man spürt irgendwie von Anfang an, dass das Buch nur ein realistisches Ende haben kann und wenn man die gegenwärtige Situation kennt, erahnt man, dass dies nicht unbedingt ein Happy End sein wird. Ohne jedoch zu viel vorwegzunehmen kann verraten werden, dass man ein bedingtes Happy End erkennen kann, das einen zum Nachdenken bringt und wenn das Buch erreicht hat, dass Menschen noch nach der letzten Seite drüber nachsinnen, hat es sein Ziel wohl erreicht. Am Ende des Buches ist man auf eine gewisse Weise zugleich aufgebracht und zufrieden – ein interessanter Mix der Gefühle und ein Eindruck, der nachhallt und auch nach der Lektüre Einfluss auf das eigene Handeln nimmt. Ein Buch, das gerechtfertigt für den deutschen Jugendliteraturpreis 2018 nominiert ist.

Mehr zum Thema "Zwischen zwei Welten" und zu den Besonderheiten des Buches unter:

https://jessica-neumayer.de/schreibfischgedanken/buchchallenge-2018-juli/

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