Rezension zu Das Salz der drei Meere von Anita Nair
Rezension zu "Das Salz der drei Meere" von Anita Nair
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 17 Jahren
Akhila hat ihr Leben ihrer Familie geopfert: Als ihr Vater starb, war sie es, die die Familie versorgte, indem sie sich eine Arbeit suchte. So hatte sie nie die Gelegenheit, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Nun ist sie 45 Jahre alt, immer noch unverheiratet und auf der Suche nach sich selbst und einer Antwort auf die Frage: Kann eine Frau auch ohne den Schutz eines Ehemannes alleine leben? Sie begibt sich auf eine Reise, von der nicht die Akhila zurückkehren wird, die sie vorher war. Die Reise führt sie von Bangalore nach Kanyakumari, an die Küste, wo die drei Meere ineinanderfließen. Akhila reist in einem Frauenabteil, wo sie auf fünf weitere Frauen verschiedenen Alters trifft. In der Intimität und Anonymität des Abteils tauschen die Frauen ihre Erfahrungen aus. Die Erzählungen der fünf anderen Frauen sind wie Kurzgeschichten in die Handlung eingeflochten. Durch diese Geschichten, die auf unterschiedliche Weise Antworten auf Akhilas Fragen geben, gewinnt sie letztendlich die Kraft, die sie braucht, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Zwischen diesen Geschichten blickt Akhila auf ihr eigenes Leben zurück, auf das Leben mit ihrer Familie, aber auch auf ihre bisher einzige Chance auf eigenes Glück, die sie ungenutzt ließ. Ein Buch über die moderne indische Frau und ihre Position in der Gesellschaft, gefangen zwischen Traditionen, in denen die Frau allein nicht viel zählt und sich ihre Freiheiten erkämpfen muss. Man gewinnt einen interessanten Einblick über das Leben in Indien. Manchmal jedoch hätte ich mir zu indischen Begriffen eine etwas ausführlichere Erklärung gewünscht. Fazit: Empfehlenswert!