Rezension
"An der Ostseeküste wird eine Galeristin ermordet aufgefunden. In ihrem Kalender taucht die Visitenkarte von Kunsthistoriker Richard Gruben auf. Obwohl die Nachricht darauf sehr persönlich ist, kann Gruben sich nicht an die Tote erinnern. Als Polizist Mulsow ihn bittet, sich in der Galerie des Mordopfers umzusehen, folgt er der Einladung – und gerät in einen vernichtenden Sog aus Gier, Schuld und Sühne . . ."
Es handelt sich um den zweiten Fall für den Kunsthistoriker Richard Gruben und den Polizisten Bert Mulsow. Den ersten Band kenne ich noch nicht, er liegt noch auf meinem SUB, was dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch tat.
Das Cover ist ein echter Hingucker, ich fühle mich sofort an die Ostsee versetzt.
Anja Behn schreibt einen sehr gut lesbaren Stil und versteht es, das Kopfkino in Gang zu setzen, das gilt sowohl für die Landschaft als auch für die Protagonisten, die sehr lebendig beschrieben werden. Einige Charaktere sind undurchschaubar und scheinen Geheimnisse zu verbergen.
Warum findet Mulsow die Visitenkarte in den Unterlagen? Welche Ziele verfolgt Alex, die stille Teilhaberin? Auch die Familie von Roden und der "Erdbeerbaron" Lapitz sind sehr undurchsichtig.
Die Autorin gibt Hinweise, legt Spuren und lässt den Leser lange rätseln, wer die Galeristin ermordet hat und warum.
Anja Behn gelingt es, die Spannung bis zum Schluss hochzuhalten. Grandios!
Fazit: Ein gut durchdachter und bis zum Schluss spannender Krimi, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.