Anja Caspary

 4,9 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

Anja Caspary, langjährige Moderatorin von radioeins (rbb), ist seit August 2015 Musikchefin des Programms. Ihr Mann war der Musiker (»Die Ärzte«) und Musikredakteur (Tip) Hagen Liebing, der im September 2016 mit nur 55 Jahren an einem Hirntumor starb.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anja Caspary

Cover des Buches In meinem Herzen steckt ein Speer (ISBN: 9783864931086)

In meinem Herzen steckt ein Speer

(7)
Erschienen am 14.09.2020
Cover des Buches In meinem Herzen steckt ein Speer (ISBN: 9783548065250)

In meinem Herzen steckt ein Speer

(0)
Erschienen am 01.11.2021

Neue Rezensionen zu Anja Caspary

Cover des Buches In meinem Herzen steckt ein Speer (ISBN: 9783864931086)
Henri3tt3s avatar

Rezension zu "In meinem Herzen steckt ein Speer" von Anja Caspary

Henri3tt3
So traurig und so schön

Anja Caspary hat eine Stimme wie Samt und Seide. Ich kenne diese Stimme seit vielen Jahren von Radio1 und davor sogar noch von Radio4U. Als ich vor vielen Jahren las, dass ihr Mann Hagen Liebing ist, fühlte sich das sofort richtig an, obwohl ich die beiden ja gar nicht persönlich kenne. Hagen hat als Bassist bei Die Ärzte immer eher im Hintergrund gestanden, aber er war mir (vielleicht genau deshalb) sehr sympathisch.

Anja Caspary hatte 2015 Brustkrebs, dann starb Hagen 2016 an mehreren Gehirntumoren. Wie kann ein Mensch das aushalten? Sie sprach in der Hörbar Rust über Liebe, Leben, Krebs und Tod und ihre Denkweise hat mich beeindruckt. Aber das Thema war mir zu nah, denn meine Mutter war 2014 an Brustkrebs bzw. an Metastasen im Gehirn gestorben. Doch manchmal wird man zu einem Thema oder einer Person geschubst, wie ein Stein über die Wellen hüpft. Ich hörte neulich "Nur ein Wort" von Wir sind Helden, las das Buch "Die Träume anderer Leute" von Judith Holofernes, hörte ihren Podcast Salon Holofernes und dort war Anja Caspary zu Gast und sprach wieder über Hagen, ihre große Liebe, den Krebs und den Tod. Sie hat darüber ein Buch geschrieben und jetzt war für mich der richtige Zeitpunkt, es zu lesen. Anja Caspary ist schonungslos ehrlich und schamlos direkt. Sie ist kompromisslos, eigensinnig und unkonventionell. Sie springt im Buch zwischen der ersten und dritten Person, aber das hatte sie im Salon Holofernes erklärt, deshalb hat es mich nicht gestört.

Ihre Geschichte ist sehr traurig, aber gleichzeitig so schön. Man sollte das Buch nur lesen, wenn man selbst stabil genug ist.

Cover des Buches In meinem Herzen steckt ein Speer (ISBN: 9783864931086)
Sternenstaubfees avatar

Rezension zu "In meinem Herzen steckt ein Speer" von Anja Caspary

Sternenstaubfee
In meinem Herzen steckt ein Speer

Anja Caspary erkrankt an Brustkrebs. Krebs in beiden Brüsten. Eine Schockdiagnose! In diesem Buch erzählt sie, wie sie die Diagnose für sich erlebt und verarbeitet hat, wie sie gegen den Krebs gekämpft hat, zu welchen Therapien sie sich entschlossen oder eben nicht entschlossen hat. 

Nur kurze Zeit später bekommt Anjas Mann Hagen ebenfalls eine Schockdiagnose. Hirntumor. Nicht mehr heilbar. 

Ich mag mir das gar nicht vorstellen. 

Das Buch ist auf jeden Fall aufreibend. Es ist schmerzhaft, gibt aber irgendwie auch Kraft. 

10.02.24

Cover des Buches In meinem Herzen steckt ein Speer (ISBN: 9783864931086)
Christine2000s avatar

Rezension zu "In meinem Herzen steckt ein Speer" von Anja Caspary

Christine2000
Kompromisslos ehrlich

An Anja Caspary scheiden sich die Geister. Bisher kannte ich ihre warme, schöne Stimme nur aus dem Radio, wo sie lange Musiksendungen für Radio Eins moderiert hat. Noch dazu ist sie eins der sehr attraktiven Gesichter des Senders, mit ihren langen blonden Haaren und den großen, schönen Augen. Dass sie etwas zu sagen hat und damit nicht hinter dem Berg hält war mir klar. Nicht aber, wie schonungslos offen sie sich zeigen kann. Krebsbücher gibt es viele. Meist handeln sie davon, wie sich jemand im Kampf gegen die Krankheit zum besseren Ich entwickelt, Wahrheiten über sich herausfindet und zum „besseren“ Menschen wird. Frau Caspary hingegen glaubt, dass nicht der Krebs und was ihr widerfahren ist, ihr Stärke gegeben hat, sondern dass sie schon vorher so war. Sie hadert mit ihrer Diagnose. Hat sie doch schon „alles richtig gemacht“. Gesund gelebt, alles ausgesprochen, sie war glücklich. Warum nur entarten dann  Zellen? Das kann doch nicht ihr passieren? Es ist ungerecht. Gleichzeitig erinnert sie sich mit großer Freude an ihr vergangenes Leben, das intensiv und glücklich war. Ihre fast schon symbiotische  Verbindung zu ihrem Mann Hagen. Eine wirklich große Liebe.


Sie entscheidet sich mutig für ihre Wahrheit. Brüste ab, alle beide, keine hormonhemmenden Medikamente, keine Schmerzmittel. Das ist nicht leicht. Eine Armada von Göttern in Weiß und hunderttausende willfähriger Patienten stehen dagegen. Aber nicht mit Anja. Sie spürt, was richtig für sie ist und sie handelt. Zwei Wochen nach der Op arbeitet sie wieder und setzt ihre Therapie außerhalb der Schulmedizin fort.  Als dann aber, kurze Zeit später ihr geliebter Mann Wesensveränderungen und bedenkliche neurologische Symptome zeigt, versteht sie die Welt gar nicht mehr.


Hagen hat Hirntumoren, inoperabel und tödlich. Es bleibt wenig Zeit und die ist nicht besonders schön. Ich glaube an diesem Teil stören sich die meisten Lese:innen, die das Buch nicht mochten. Die Autorin hält nichts zurück. Weder ihren Widerwillen gegen die Symptome der Krankheit, noch ihren unfassbaren, zuweilen sehr hart wirkenden Pragmatismus. Der Sterbende muss noch Ordnung schaffen, bevor er geht und er spricht nicht mit ihr. Alles andere als ein Hollywood-Rührstück. Zum Glück geht es sehr schnell zu Ende..
Zurück bleibt eine willensstarke Frau mit einer Teenagertochter und einem einundzwanzigjährigen Sohn. Anja Caspary ist seit dem Tag ihrer Diagnose Musikchefin bei Radio Eins. Gerade habe ich gelesen, dass es viele Gerüchte um ihren Führungsstil dort gegeben hat und sie deshalb in ein Resort ohne Personalverantwortung versetzt wurde. Kann ich mir gut vorstellen. Wer so krass für Eigenverantwortung einsteht, der ist wahrscheinlich nicht immer „nett“. Ich fand die Autobiographie beeindruckend. Und sehr lesenswert. Ob sie für andere Brustkrebspatientinnen hilfreich ist? Das muss jede selbst herausfinden.


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