Die Frage im Buchtitel hatte sofort meine Neugier geweckt – und ich wurde nicht enttäuscht. In ihrem Buch vermittelt Alison Clark auf einfühlsame und nachvollziehbare Weise, wie wichtig es ist, die eigenen Gefühle anzunehmen und ihnen Raum zu geben. Sich mit den eigenen Gefühlen selbst gegenüber schonungslos ehrlich zu sein.
Besonders überzeugend ist ihre Methode, mit schwierigen Emotionen umzugehen: Gefühle sollen zunächst bewusst wahrgenommen, dann benannt und schließlich aktiv bearbeitet werden. Diese klare Struktur bietet Leserinnen und Lesern hilfreiche Werkzeuge für den Umgang mit der eigenen Gefühlswelt.
Ein Gedanke, der mich besonders angesprochen hat, war die Unterscheidung zwischen zwei Arten von Schuldgefühlen – solchen, die berechtigt sind, und solchen, die man sich selbst einredet. Dieser Unterschied kann einen großen Einfluss darauf haben, wie man mit Schuld und Selbstvorwürfen umgeht.
Clark verknüpft ihre Ausführungen in jedem Kapitel mit dem Glauben an Gott, was dem Buch eine spirituelle Tiefe verleiht, ohne belehrend zu wirken. Ihr Schreibstil ist angenehm und gut verständlich – auch für Leserinnen und Leser ohne psychologisches Vorwissen.
Ich empfehle dieses Buch allen, die sich intensiver mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinandersetzen möchten. Es bietet nicht nur praktische Hilfestellungen, sondern regt auch zum Nachdenken über das eigene emotionale Erleben an.