Cover des Buches Die Trabbel-Drillinge - Lämmer, Glamour, Macarons (ISBN: 9783570175378)
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Rezension zu Die Trabbel-Drillinge - Lämmer, Glamour, Macarons von Anja Janotta

Manchmal hilft einfach nur Schokolade!

von danielamariaursula vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Die Probleme scheinen sich mal wieder dreifach hochzutürmen! Und wieder scheint alles an der netten Franka hängenzubleiben! Quirlig, frech

Rezension

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danielamariaursulavor 5 Jahren
6 Monate ist es nun her, seit die exzentrisch glamourösen Trabbels nach Deininghofen gekommen sind und im alten Familienstammsitz „Babs bestes Bio-Hotel“ zu eröffnen. Der Trubel um die Eröffnung hat sich gelegt und selbst die Dorfbewohner haben sich langsam aber sicher an die eiigen und doch so verschiedenen 12-jährigen Zwillinge Bella (die Schöne und Sportliche), Vicky (die Kluge und Schlagfertige) und Franka (die Nette und Schokoladige), ihre Turban-tragende Powermutter Babs und die exaltierte Großmutter und Herzensbrecherin Eleonore gewöhnt. Doch die Buchungen bleiben aus und das Geld wird knapp. PR-Profi Babs ist ratlos, da sie ihre Töchter nicht wieder der Presse preisgeben möchte. So beginnt Franka in der örtlichen Bäckerei ihre feinsten Konditorwaren zu verkaufen, Eleonore startet ein Instagram-Account und Babs lässt Martin, einen PR-Kollegen kommen. Doch die Mädels mögen Martin nicht und da können auch noch so zarte Macarons und feurige Schokolade nicht weiterhelfen. Vicky ist unglücklich in ihren alten Klassenkameraden aus Berlin, Emil verliebt und will nur noch zurück in die Großstadt. Auch Bella würde gerne mal wieder richtig shoppen gehen. Franka hingegen liebt ihre neu gefundenen Freunde und setzt alle Schokoladentöpfe und Schafherden in Bewegung, um zu bleiben.

Eigentlich steht Trabbel für Trubel, doch zu Beginn ist eher Blues angesagt. Die Kasse ist leer und Weihnachten steht vor der Tür. Vicky hat Liebeskummer, Bella ist meistens im Stall um Volitigieren und Franka versucht immer wieder vergeblich mit ihrer besten Freundin aus dem Dorf einen Mädels-Film-Abend oder Nachmittag hinzubekommen. Aber nie klappt es! Immer wieder ruft sie irgendjemand herbei, weil es einen angeblichen Notfall gibt, bei dem nur sie helfen kann! Daran ob sie mal Hilfe braucht oder einfach einen Nachmittag mit ihrer besten Freundin Johanna scheint aber leider nie einer zu denken. Langsam stinkt das Franka ganz gewaltig und sie beginnt über Strategien nach zu denken, wie sie langfristig ihr Ziel erreichen kann, egal was die anderen wollen: hier bleiben! Und diesen Kampfgeist merkt man auch ihren Gaumenfreuden an, die variieren nun von pastell-süßen Macarons zu teuflisch feuriger Chili-Schoki. Doch während mir schon beim Zuhören der Rachen brannte, gehen bei ihren egozentrischen anderen Dritteln keinerlei Alarmglocken los. Was Franka aber nicht ahnt: sie ist nicht allein, Unterstützung gibt es für sie außerhalb der Familie!Denn nicht nur ihre leuchtende Haarpracht würde im Dorf fehlen, auch sie als Mensch.

Auch wenn die Geschichte in der 3. Person erzählt wird, nimmt man automatisch Frankas Perspektive ein. Klar, kann die Story nicht in Ich-Form erzählt werden, denn manchmal weiß Franka ja selbst vor lauter Wir nicht, ob sie ein Ich hat, ständig muß sie für andere da sein, da geht das Ich schon mal unter. Aber nicht bei ihren Freunden und die sind ebenso liebenswert und pfiffig wie sie! Die würde ich auch nicht missen wollen, auch weil ich selbst nicht der Großstadt-Typ bin. Städtetrip ja, aber leben? Für alle jungen Mädchen die von der Landflucht träumen und die Großstadt herbei sehnen, zeigen Franka, Vicky und Bella ganz klar, wie konträr Großstadt und Land sind. Die anfangs abweisende Art der Dorfbewohner, hat nicht nur Schattenseiten und die Großstadt ist oft mehr Glanz und Glamour als Sein. Vor allem Vicky ist diesmal ganz schön zickig, aber der erste Liebeskummer ist halt besonders schwer....

Jeden Seitenabschluß und jeden Kapitelstart ziert eine süße Vignette von Inka Vigh, die die Lektüre noch schöner macht. Die Schrift ist angenehm groß und erleichtert gerade Mädchen, die noch nicht im Lesefieber sind, das Weiterlesen ungemein.

Nachdem in Band 1 Frankas geheimes heiße Schokoladenrezept abgedruckt war, verrät uns Anja Janotta nun das Geheimnis ihrer himmöischen Macarons und Macadamia-Brownies mit Popcorn. Die Rezept sind gut verständlich erklärt, vor allem, wenn man vorher das Buch gelesen hat. Allerdings mögen wir Macarons nicht so gerne, daß sie uns diesen Aufwand wert sind, weshalb wir das Rezept diesmal nicht getestet haben, die Brownies stehen aber noch auf der Wunschliste meiner Töchter. Ich bin mehr von der Schokocrossies-mit-Zimt-Fraktion.

Anja Janotta verbrachte ihre Kindheit in Saudi-Arabien und Algerien auf. In München studierte sie Diplom-Journalistik und arbeitet heute als Online-Redakteurin, wenn sie nicht gerade Pralinen-Seminare gibt oder Kinderbücher schreibt. Inzwischen lebt sie mit ihrer Familie an einem See in Oberbayern (bei ihren FB Fotos kann man leicht neidisch werden, so stelle ich mir gerne die neue Heimat der Trabbels vor). Sie teilt mit Franka nicht nur die Liebe zum Landleben, sondern auch zu süßem Seelenbalsam.

Modern, frische Mädchenreihe um Kummer, Keks und Kapriolen! Eben Unterhaltung mit Herz.
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