Lese-Rechtschreib-Schwäche und erstes Verliebtsein auf Amüsant
von lauchmotte
Kurzmeinung: Ein unterhaltsames Buch, das sich auf kreative Art der Lese-Rechtschreib-Schwäche und dem ersten Versiebtsein ...äh... Verliebtsein widmet.
Rezension
Doch ausgerechnet Svenja, ihre allerbeste Freundin, benimmt sich höchst eigenartig, malt gedankenversunken Herzchen an Fensterscheiben und ist mehr mit Jungen, als mit Mira beschäftigt. Immer mehr Freunde werden von dieser neuen Krankheit infiziert und Mira wünscht sich nur noch eins: Dass sich endlich wieder alle normal benehmen! Sie hat währenddessen ganz andere Sorgen. Der Psychologe, zu dem sie von ihrer Mutter geschleift wurde, hatte die glorreiche Idee, Mira solle sich an der Schülerzeitung zu beteiligen, damit sie ihre Rechtschreibfähigkeiten ausbauen kann. Und nun hat Mira den Salat, oder besser gesagt den Druck, tolle Artikel zu schreiben. Wenn da nur nicht die strenge Rektorin wäre, die jede wirklich gute Idee für zu aufrührerisch erachtet und alles verbietet. Aber Mira hat eine Idee, wie ihr Artikel doch noch in die Schülerzeitung kommt und damit nimmt die Kater-Stroh-Fee (Katastrophe) ihren Lauf...
Auf amüsante und unterhaltsame Art widmet sich die Autorin Anja Janotta auch mit dem zweiten Band der Lese-Rechtschreib-Schwäche. Die Erzählerin Mira, ein Kind in der dritten Klasse einer Grundschule, kann sich weder Namen noch Wortschreibungen merken. Dadurch ist sie immer wieder peinlichen Situationen und pädagogisch sinnlosen häuslichen Übungen ausgesetzt. Mit ihrer phantasievollen, erfrischenden Art findet Mira dennoch meist einen geeigneten Weg mit der vermeintlichen Schwäche umzugehen. Bereits der Titel "Linkslesemut" dreht an der Stelle den Spieß um und macht auf das Dilemma aufmerksam, den Betroffenen ein Handicap zu bescheinigen. Auch Mira wehrt sich gegen diese Stigmatisierung, indem sie kein Attest vom Psychologen annimmt, mit dem sie in der Schule von der Rechtschreibnote befreit werden könnte. Dass sie im Umgang mit der deutschen Sprache nicht prinzipiell unbegabt ist, zeigen die Wortspielereien, die sie sich mit ihrem Freund Felix ausdenkt. Aus Schneeballschlacht wird "Schleeballschnacht" und aus Schiffe versenken wird "Siffe verschenken". Wer den anderen zum Lachen bringt, bekommt einen Punkt. Ebenso unterhaltsam sind die kreativen Wortzusammensetzungen, von denen es im Text nur so wimmelt. Diese gleichen wie "Mopping" typischen Falschschreibungen von Kindern, sind aber in der Regel amüsante Worträtsel, die mitunter etwas Nachdenken erfordern. Oder weißt du, was eine deutsch Kran A.T. ist? Nein, keine Ahnung? Ich verrate es: eine Deutschgranate.
Fazit: Ein erfrischendes Buch, das sich neben der Lese-Rechtschreib-Schwäche dem ersten Versiebtsein ...äh... Verliebtsein widmet und Facetten der deutschen Sprache über die Schülerzeitung, Wortspielereien und -rätseln unterhaltsam anklingen lässt.