Rezension zu "Goldregen" von Anja Krystyn
„Sich vom eigenen schlechten Gewissen frei zu machen, ist der eigentliche Feminismus.“ Das ist für mich der Schlüsselsatz dieses Romans. Anja Krystyn beschreibt darin mit scharfem Blick, wie schnell selbst eine moderne, starke und gleichberechtigte Frau wie Carola zwischen ihrer Verantwortung für die Familie einerseits und dem ersehnten Job andererseits hauptsächlich aufgrund der eigenen Ansprüche an sich selbst ins Schleudern geraten kann. Einfühlsam schildert sie den Weg durch dieses Dilemma, der einige überraschende Wendungen nimmt. Gleichzeitig packt sie auch immer wieder die „spitze Feder“ für so manchen Seitenhieb auf eine teilweise noch immer männerdominierte Berufswelt - hier die Medienbranche - aus. Ein Lesevergnügen nicht nur für Frauen - natürlich dürfen sich auch die Herren der Schöpfung dieses Buch zu Gemüte führen, denn auch deren Seite wird mit viel Feingefühl erzählt!