Cover des Buches Als Mama nur noch traurig war (ISBN: 9783649620211)
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Rezension zu Als Mama nur noch traurig war von Anja Möbest

Ein wichtiges und richtiges Bilderbuch

von Damaris vor 7 Jahren

Rezension

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Damarisvor 7 Jahren
Manchmal entstehen im Leben von Kindern Situationen, mit denen sie nicht umzugehen wissen. Das muss nicht immer unmittelbar mir ihnen selbst zu tun haben, sondern kann auch Menschen im direkten Umfeld betreffen, z.B. ihre Eltern. Ein Elternteil, das an einer Depression erkrankt, ist so eine Situation. Kinder dürfen damit nicht alleine gelassen werden, brauchen besonderen Zuspruch und Aufmerksamkeit. Doch was tun? Vor allem, wenn die Bezugsperson in diesem Fall nicht uneingeschränkt auf das Kind zugehen kann? Ein Bilderbuch kann eine gute Möglichkeit sein, ein Kind an der Hand zu nehmen, ihm die Krankheit zu erklären und Verständnis zu wecken. Das ist der Zweck von "Als Mama nun noch traurig war".

Die Geschichte beginnt mit der aktuellen Situation des 5-jährigen Jan. Ihm fällt auf, dass seine Mama sich plötzlich anders verhält. Sie ist traurig, immer müde, hört Jan nicht mehr zu und vergisst viele Dinge. Es werden dann Situationen beschreiben, die für Jan immer schwerer zu verstehen sind, ihm sogar am Ende das Gefühl geben, dass seine Mama ihn vielleicht gar nicht mehr lieb hat. Die Familie holt sich Hilfe bei einem Therapeuten, der Jan erklärt, was mit seiner Mama los ist und dass es Wege gibt, ihr zu helfen. Am Ende kann sich Jan sicher sein, dass seine Mama ihn, trotz Depression, immer lieb haben wird.

Ich selbst bin keine Expertin auf dem Gebiet einer Depressionserkrankung, ja nicht mal direkt betroffen, doch wage ich zu beurteilen, dass die Situationen im Buch realistisch, und, ganz wichtig, sehr kindgerecht dargestellt wurden. Ebenso ist der Text für junge Kinder gut verständlich, und die Illustrationen zeigen bei aller Traurigkeit und Dramatik auch viel Freundlichkeit und Ermutigung. Besonders die Arbeit des Psychotherapeuten, der sich Jan als "Seelenklempner" vorstellt, wird sehr einleuchtend erklärt.
Am Ende des Bilderbuches stehen hilfreiche Praxistipps von Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin Ina Knocks, inklusive Hilfestellen, an die sich Betroffene wenden können.

Fazit ...
"Als Mama nur noch traurig war: Wenn ein Elternteil an Depression erkrankt" ist kein einfaches, aber ein wichtiges Buch. Mir persönlich tat der kleine Jan, dessen Mama eine Depression hat, sehr leid, weil die Situation ihn völlig überfordert. Zum Glück werden er und seine Mama nicht alleine gelassen und können Hilfe bekommen. Die Bilder strahlen viel Freundlichkeit aus, der Text ist perfekt für junge Kinder. Damit weckt das Bilderbuch Verständnis und klärt auf. Darum empfinde ich es als richtig - vor allem für betroffene Familien.
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