Cover des Buches Mandelblütenliebe (ISBN: 9783548290348)
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Rezension zu Mandelblütenliebe von Anja Saskia Beyer

Kitsch, Kitsch, Kitsch und ein latent leidenschaftlicher Südländer

von Summersnowdrops vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Kitsch auf niedrigem Niveau

Rezension

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Summersnowdropsvor 6 Jahren
In Mandelblütenliebe geht es um Milla (die im Hörbuch manchmal Milla, und manchmal Miiiila heißt), die mit Paul verlobt ist und eine etwas schwierige Beziehung zu ihrer Mutter hat, unter der sie stark leidet. Milla hat zudem den Verdacht, dass Paul sie betrügt.
Eines Tages wird sie von einem Anwalt kontakiert, der sie, auf Geheiß ihrer Großmutter, von der Milla nichts wusste, schon lange gesucht hat, und erfährt von ihrem Tod und ihrem Erbe. Ziemlich geschockt und mit vielen unbeantworteten Fragen machen sich Milla und ihre Mutter auf nach Mallorca, wo die Großmutter gelebt hat.
Dort lernt sie die beste Freundin ihrer Großmutter Abbi kennen und den Ladenbesitzer Leandro, der ihr schön Augen macht... Nebenbei erfährt se Stück für Stück die geschichte ihrer Großmutter, die als Jüdin nicht ihre große Liebe, einen Deutschen, heiraten konnte, und so in einer lieblosen Ehe gefangen war.

Milla ist eine sehr naive und teilweise auch einfältige Protagonistin. Ihre Gedankengänge sind absolut nicht nachvollziehbar - im einen Moment macht sie sich einen Kopf, dass Paul sie betrügt, und im nächsten entscheidet sie, dass es absolut okay ist, als junge und begehrenswerte Frau ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Was letztendlich dazu führt, dass sie Paul wie Dreck behandelt und ihn selbst betrügt.
Leandro, der leidenschaftliche Südländer, dem die Frauen vertrauen, ist der ABSOLUTE KLISCHEESPANIER. Wenn das nicht schon alles sagt... Er tut eigentlich nichts weiter, als Milla mit seinen tiefen, leidenschaftlichen Blicken zu vernaschen, sein Hemd oben offen zu tragen und seine blanke, nackte Brust zur Schau zu stellen. Nach nur einigen Tagen, in denen er Milla kennt, macht er mit seiner Verlobten Schluss und versucht Milla schamlos mit allen möglichen Tricks von sich zu überzeugen. Dass Paul oft noch dabei ist oder es ihn überhaupt GIBT, ist ihm schnuppegal. Ich habe selten einen SO unsympathischen Charakter gelesen.

Die Lieblingsstelle, bei der ich endgültig den Kopf an die Tischpltte hauen wollte, war übrigens zum Ende des Buches hin, als Leandro Milla mit einem Trick dazu bringt, ihn zu treffen, obwohl sie nicht will, und ihr dann (nach wievielen Tagen des Kennenlernens? 4, 5?) sagt: "Er sah sie an, beugte sich zu ihr, hauchte in ihren Nacken. `Dass du deiner Großmutter immer ähnlicher wirst, wollt ich dir sagen.` Er lächelte leidenschaftlich. "Du wirst immer selbstbewusster, immer mutiger.`" Also ganz ehrlich - *Haare rauf* Er muss es ja wissen, denn er kennt sie ein Leben lang. Und natürlich darf bei jeder Szene seine Leidenschaft nicht fehlen, denn der Leser bzw Hörer hat es nach gefühlten 2897495 Mal noch immer nicht kapiert.

Die anderen Charaktere sind eigentlich nur als Mittel zum Zweck da. Paul verschwindet irgendwann sang- und klanglos, und man hört nie wieder etwas vom ihm.
Das einzige, das ich halbwegs genossen habe, war die Geschichte um Abbigail in den 50ern. Die war zumindest nicht von Kitsch zerfressen.

Ich muss sagen, ich bin absolut enttäuscht von dem Buch und kann es nicht weitermepfehlen. Ich habe es auch nur zu Ende gehört, weil ich mir eine vollständige Meinung zu dem Hörbuch machen wollte, aber ehrlich gesagt hätte ich mir das auch sparen können.
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