Rezension zu "Die Magd des Monsieur de Malapert" von Anja Sicking
Anna Sicking ist eine junge niederländische Autorin und ihr Roman Die Magd des Monsieur Malapert entführt uns ins Amsterdam der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die junge Anna stammt aus gutem Hause, kann lesen und schreiben, muss sich aber nach dem Tod der Eltern und dem Brand im Elternhaus unter Stand als Magd verdingen. Sie findet eine Anstellung im Haus des eleganten, schüchternen Musikalienhändlers Malapert. Anna versucht, ihre Arbeit möglichst perfekt zu erledigen, und hofft darauf, eines Tages als das wahrgenommen zu werden, was sie in Wahrheit ist: eine intelligente Frau, die unstandesgemäß als Magd arbeitet. Mit ihrer Klugheit und mit viel weiblicher Intuition und Neugier merkt sie aber auch, dass im Hause Malapert nicht alles so ist, wie es sein sollte. Aber welches Geheimnis verbirgt ihr Arbeitgeber? Mit Annas Augen kommt der Leser dem Geheimnis der "stummen Sünde" auf die Spur.
Die Magd des Monsieur Malapert ist kein praller historischer Roman à la Iny Lorentz, sondern ein zartes, leises, psychologisches Buch, in dem viel vom Alltag der kleinen Leute im Amsterdam des 18. Jahrhunderts erzählt wird. Durch die zahlreichen Andeutungen wird es immer spannender - bis zur für mich doch überraschenden Auflösung.