Im Jahre 1869 wird ein kleiner Maori-Junge nach einer verlorenen Schlacht von weißen Siedlern entführt. Später wurde er vom neuseeländischen Premierminister William Fox aufgenommen und im Sinne des weißen Mannes erzogen. Er tat dies nicht aus Nächstenliebe, sondern durchaus mit machtpolitischen Hintergedanken. Dem neuseeländischen Autor Peter Walker fiel bei Recherchen eine Fotografie des kleinen Jungen in die Hände. Ein Maorikind in englischer Kleidung und einem traurigen Gesichtsausdruck. Neugierig geworden, beginnt nachzuforschen, um herauszufinden, wer dieses Kind war und was aus ihm geworden ist. Und so bringt Walker uns die neuseeländische Geschichte ein wenig näher. Er erzählt von Kämpfen, Kriegen, Intrigen und Habgier - alles Fakten- und baut sie um die Person des Jungen herum auf. Dabei spielt der Junge selbst keine große Rolle, da nur wenig überliefert wurde. Doch durch ihn wird der Leser indirekt Zeuge von historischen Ereignissen, die gerade einmal knappe 150 Jahre vergangen sind und die einen Schatten auf das heutige vermeintliche Paradies Neuseeland werfen. Mäßig spannend, aber für alle Geschichtsinteressierten und Neuseelandfans durchaus lohnenswert.
Rezension zu "Der junge William Fox" von Peter Walker

