Rezension zu "Feechen Meier - So ein Durcheinander!" von Anke Girod
Auf euch wartet eine feenhafte, lustige Aufräumgeschichte, die so viel mehr ist, als eine Aufräumgeschichte
für Kinder ab 4 Jahren
Um es vorwegzunehmen, Feechen Meier räumt nicht die Kinderzimmer auf, aber...
Nun ja, manchmal werden Kinder zu wahren Aufräumprofis, wenn es darum geht.....
Neugierig geworden, dann taucht in diese lustige Aufräumgeschichte ein.
Es ist tiefster Winter, als Feechen Marie ihre kleine Feennase an Simons Kinderzimmerfenster drückt und kurz darauf anklopft.
Simon staunt nicht schlecht. Er öffnet die Balkontür und eher er sich versieht, ist Marie auch schon drin und macht es sich in dem Kleiderhaufen auf Simons Bett gemütlich. Wobei gemütlich kann man eigentlich nicht sagen, denn die stinkigen Socken laden nicht gerade zum Verweilen ein. Simon ist es ziemlich peinlich, dass Fee Mariechen ausgerechnet in dem Berg aus dreckiger Wäsche gelandet ist.
Und Feechens Kommentar folgt prompt.
"Ich dachte, das wäre ein Berg aus weichen Stoffen, extra für Gäste!
Wir Feen lieben ja duftige Stoffe!
Doch hiermit kannst du ehr die griesgrämigen Stunke-Kobolde aus dem Gruselsumpf glücklich machen." (Zitat)
Was hatte seine Mutter immer gesagt?
"Pass bloß auf, wenn die Aufräumfee kommt!
Die fällt um, wenn sie dein Zimmer sieht!"
Simon war sich sicher, sein Gast musste die Aufräumfee sein, von der seine Mutter immer sprach. Und wenn man eine Fee zu Gast hat, dann sollte man alles dafür tun, dass es ihr gefiel, damit sie möglichst lange blieb, dachte er. Nur das war angesichts des Chaos, was in seinem Zimmer herrschte, gar nicht so leicht. Und ehe er sich versah, hörte er Feechen Meier auch schon "Autsch!" schreien.
Eins stand fest, so etwas dufte nicht noch einmal passieren, dachte Simon, doch gerade als er etwas Ordnung machen wollte, flogen ihm lauter Kleinigkeiten entgegen, die eigentlich auf der Fensterbank lagen. Feechen Meier wirbelte hier und da, bis die Fensterbank blitzeblanke leer war.
War das etwa ihre Aufräumtechnik?
Simon wundert sich, nimmt dies aber zum Anlass, um in Windeseile aufzuräumen, um der kleine Fee ein Umfeld zum Verweilen bieten zu können.
Ich möchte noch nicht zu viel verraten, doch Feechen Meier ist gewiss keine Aufräumfee. Und das merkt man daran, wie schnell sie immer wieder gedankenlos Dinge umher- und umwirft und nicht aufräumt.
Doch was hat sie dann zu Simon geführt?
Ihr werdet es erfahren, wenn ihr dieser lustigen Geschichte folgt, an dessen Ende Simon sich in seinem ordentlichen Zimmer so richtig wohlfühlt und so einiges über den eigenen Wohlfühlfaktor gelernt hat.
Aber nicht nur Simon lernt dazu. Auch wir Leser erfahren etwas Interessantes, denn Feechen Meiers Mission ist zwar fiktiv, der Grund ihres Wirkens jedoch sehr real.
Feechen Meier ist eine so liebenswerte, kleine Persönlichkeit, die mit dem ebenfalls sehr empathischen Simon perfekt matscht. Das Zusammenspiel der beiden ist einfach zauberhaft. Simons Gedanken und Gefühle sind Empathie pur und der Plan, es der kleinen Fee gemütlich zu machen, damit sie sich bei ihm wohlfühlt so unglaublich süß, dass einem das Herz aufgeht.
Ob Kindern nach dieser Geschichte das Aufräumen leichter fällt?
Es könnte sein, aber auch wenn nicht, Geschichten müssen nicht immer etwas bewirken. Geschichten sollen zu Herzen gehen, unterhalten und Spaß machen und all das macht diese wirklich tolle herzenswarme Geschichte.
Freut euch auf eine ereignisreiche, fantasievolle, frech-witzige, wunderbar beschreibende und einfühlsam erzählte Geschichte mit sehr lebendigen, ausdrucksstarken, fröhlich-turbulenten Illustrationen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet sind und in denen es auch nach mehrmaligem Betrachten immer noch etwas Unentdecktes zu entdecken gibt.
Ein absoluter Lesespaß und somit eine absolute Herzensempfehlung.
SOOOOOO schön können Bilderbücher sein!