Anke Richter

 4 Sterne bei 17 Bewertungen
Autor*in von Was scheren mich die Schafe, Zweihundert Tage in Tokelau und weiteren Büchern.
Autorenbild von Anke Richter (© Dean McKenzie)

Lebenslauf

Anke Richter wurde 1964 in Singen geboren ist in Köln aufgewachsen. In den USA studierte sie Journalismus. Sie war Zeitungsredakteurin, Playboy-Autorin und arbeitete für die Talkshows von Roger Willemsen und Reinhold Beckmann. Derzeit Lebt Anke Richter mit ihrer Familie in Christchurch in Neuseeland. Sie schreibt als freie Korrespondentin und südlichstes Mitglied der Weltreporter unter anderem für Mare, Geo und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. In der taz läuft ihre Kolumne Neues aus Neuseeland. Als Bücher erschienen Aussteigen auf Zeit. Das Sabbatical-Handbuch und Zweihundert Tage in Tokelau.

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Neue Rezensionen zu Anke Richter

Cover des Buches Was scheren mich die Schafe (ISBN: 9783462042894)
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Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter

Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter
Bella5vor 13 Jahren

Dieses Buch ist mein persönliches Highlight des (jungen) Jahres 2011! Eigentlich sind Romane, die Erfahrungen schildern, gar nicht meins! Die allseits beliebten Wanderbücher (Jakobsweg etc.) entlockten mir nur ein Gähnen.
Aber Anke Richters Roman fesselte mich von der ersten Seite an. Mit Kind und Kegel wandert Anke nach Neuseeland aus und stösst dort auf kuriose Vorurteile, mit welchen Sie sich als Deutsche hermschlagen muss - reflexartige 3.Reich - Vergleiche sind nicht wirklich schön. Andererseits sind die "Kiwis" hilfsbereit und bikulturell, Richter verweist etwa darauf, dass Sonderschulen und "Aussortiererei" von Kindern nicht an der Tagesordnung sind.
Mit einer gewaltigen Portion Humor entlarvt die Autorin ferner deutsche Piefigkeit( "Die Angst,nicht genug für's Geld zu bekommen") und Besserwisserei, ohne ins Klischeehafte abzugleiten. Die deutsch- direkte Art sieht sie recht ambivalent, ohne auf Mentalitätsunterschiede zwischen Nord-und Süddeutschland einzugehen.

Glücklicherweise ist das Buch nicht gewollt lustig, sondern wirklich voller Situationskomik.
Ein Buch, welches absolut glücklich macht - ich hätte mir jedoch einen Anhang mit Infos rund um's Auswandern gewünscht.
Fazit:
5 Sterne.
Leute, lest dieses tolle Sachbuch!!

Cover des Buches Was scheren mich die Schafe (ISBN: 9783462042894)
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Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter

Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter
eifelminivor 13 Jahren

Weil ihrem Mann einen Job als Urologe angeboten wird, wandert die Journalistin Anke Richter mit ihrer Familie nach Neuseeland aus. Dort hat sie mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. In den Augen der Kiwis sind die Deutschen immer noch die Kriegsnation aus dem 2. Weltkrieg. Die Deutschen sehen in Neuseeland nur das grüne Paradies – und mit ihren Landsleuten verbindet sie häufig Eines: Fremdschämen! Am besten nicht anmerken lassen, dass auch sie eine Deutsche ist. Anke selbst ist auf einem Selbstfindungstrip, will herausfinden wo oder was ihre Heimat ist.

Der Titel und das Cover versprechen ein amüsanten Geschichte und ich wurde nicht enttäuscht: Was scheren mich die Schafe ist der perfekte Einstieg für Neuseelandreisende (oder Auswanderer). Anke Richter vermittelt dem Leser, dass Neuseeland nicht nur interessant ist, weil dort Herr der Ringe gedreht wurde (was die Insel aber sehr gut zu vermarkten weiß). Sie geht auf die Eigenarten der Neuseeländer ein und berichtet auf humoristische Weise und anhand vieler Beispiele, warum man welche Fehler lieber nicht machen sollte. Gleichzeitig hält sie den Deutschen ihre Eigenarten vor und wie diese für Außenstehende rüberkommen. Unser Ruf kommt wohl nicht von ungefähr.

Cover des Buches Was scheren mich die Schafe (ISBN: 9783462042894)

Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter

Rezension zu "Was scheren mich die Schafe" von Anke Richter
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren

Anke Richter ist Journalistin. Als ihr Mann eine Stelle als Arzt in Neuseeland annimmt, wandert die Familie aus. Was ihr in ihrem neuen zuhause so widerfährt, welchen skurrilen Typen sie begegnet und wie man sich als Deutsche ab und an mal für die ehemaligen Landsleute fremdschämen muss, erzählt Anke in ihrem Buch mit sehr viel Humor. Und das man das eigene "deutsch sein" gar nicht so einfach ablegen kann. Obwohl man eigentlich vorher gar nicht dachte, dass man selbst ziemlich deutsch ist.
Dieses Buch ist absolut zu empfehlen für alle, die schon mal in NZ waren und/oder noch mal hinwollen. Als Ratgeber für Deutsche, wie man sich dort am Besten nicht verhält und in welche Fettnäpfchen man treten kann. Und für Leute, die über sich selbst mal gerne und herzlich lachen können und möchten. Und nebenher erfährt man auch etwas über Land und Leute jenseits von Doku-Soap-Klischees und Herr-der-Ringe-Romantik. Viel Spaß beim Lesen.

Ich war im Jahr 2004 mit dem Working Holiday Visum fast ein Jahr in Neuseeland. Ich bin rumgereist, habe gearbeitet und habe viele Menschen unterschiedlichster Nationalitäten kennenlernen dürfen. In dieser Zeit habe ich vieles erlebt und ich musste beim Lesen oftmals lachen und vor allem bestätigend mit dem Kopf nicken. Was Anke in ihrem Buch beschreibt (in NZ duzt jeder jeden, deshalb schreibe ich mal nicht Frau Richter), habe ich selbst teilweise so erlebt. Zunächst bin ich erschlagen worden von all der Freundlichkeit. Völlig fremde Menschen bieten dir einen "lift" an, wenn sie sehen, dass man sich mit seinem Einkauf zu Fuß die Hügel von Queenstown raufschleppt. Und man nimmt das Angebot an, ohne Angst, dass man gerade zu einem Serienkiller ins Auto steigt. Dann stellt man fest, dass man selbst als Deutsche schon von weitem erkannt wird, denn auch ich habe eine Goretex-Jacke besessen. Das Deutschsein hat bei der Jobsuche schon sehr geholfen. Denn im allgemeinen gilt der Deutsche als fleißig, zuverlässig, gewissenhaft und pünktlich. Ebenso die Japaner. Deshalb kam es oft vor, dass in den Hotels und Fruitpacking-Fabriken ausschließlich Deutsche und Japaner gearbeitet haben. Nach ein paar Monaten war der deutsche Akzent dann weg. Im Gespräch mit Einheimischen wurde man nicht mehr als Deutsche erkannt, sondern schon mal für eine Schottin gehalten. Da war ich dann schon stolz. Ich, ein native speaker! Dann hat man sich noch etwas mehr Freundlichkeit und "Kommst-du-heut-nit-kommst-du-Morgen"-Mentalität angeeignet und schwupps war das Leben so viel einfacher und angenehmer. Doch es war auch kein Zuckerschlecken. Wenn die Reisekasse leer war und man nicht schnell wieder einen Job gefunden hat, dann gab es mal auch zwei Wochen lang nur 2-minute-noodles zu essen. Und ein Arztbesuch ist auch sehr teuer. Also vermeiden, wenn es nicht unbedingt sein muss. Man bekommt ohnehin nur Paracetamol verschrieben. Das ist das Allheilmittel. Wir sind mit unserem Gesundheitssystem viel zu verwöhnt. Niemand würde mehr über 10 EUR Praxisgebühr meckern, wenn er für jeden Arztbesuch erstmal 70 EUR hinblättern müsste. Eine NZ-Kollegin beim Fruitpacking war schon über 70 Jahre alt. Sie hat sich etwas dazuverdient, um sich ihr Zimmer im Altenheim leisten zu können. Zurück in Deutschland ist es mir dann anfangs sehr schwergefallen mich wieder einzuleben. Da merkt man erstmal, wie eingeschränkt das Leben hier ist. Es gibt für alles Vorschriften und Regeln. Und niemand grüßt einen auf der Straße. Man gewöhnt sich aber irgendwann wieder daran. Nur eines habe ich mir bewahrt. Wenn ich hilflose Touristen in meiner Stadt sehe, dann spreche ich sie einfach an und helfe weiter. Dann freuen sich die Leute, weil sie sich selbst nicht getraut haben, jemanden anzusprechen und jemand da war, der ihnen freundlich Auskunft gegeben hat.

Dieser Tage gehen meine Gedanken zu den Menschen in Christchurch und Umgebung, die durch das Erdbeben Angehörige verloren haben, verletzt worden sind und ihr Heim verloren haben. Ich selbst habe nur eine Woche in dieser Stadt verbracht und trotzdem hat es auch mir wehgetan zu sehen, wie sie nun in Trümmern liegt.

Gespräche aus der Community

Hallo Fastkiwi, erst mal muss ich auslachen........... Bei der Lektüre der Leseprobe fand ich einige Stellen wirklich komisch - Lakritze, "Lewinskykostüm", .... dann schoss es mir durch den Kopf - das Buch will ich lesen; es hat geklappt, ich bin angefixt. Las weiter und kam zur Stelle "Wir waren angefixt" Tja, und da musste ich wirklich laut lachen! +++++ Wird das Buch eigentlich auch auf englisch verlegt oder wollen Sie lieber weiterhin inkognito leben? +++++ ...und nun lese ich noch schnell die letzten Seiten der Leseprobe zu Ende. +++++ Herzliche Grüße ans andere Ende der Welt!
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1 Beiträge
sunlights avatar
Letzter Beitrag von  sunlightvor 13 Jahren
Keine Antwort ist auch eine Antwort - schade!
Liebe Anke, spürt man eigentlich erst während eines längeren Auslandsaufenthalts einen gewissen Stolz auf die eigene Nationalität und die damit verbundenen Klischees? Oder waren Sie vorher schon voller Nationalitätsbewusstsein? Gab es nie den Wunsch, sich der Bevölkerung Neuseelands anzupassen, um nicht weiter aufzufallen? Oder macht gerade das das Leben dort so interessant?
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Hallo Frau Richter, wie sind Sie auf den Titel "Was scheren mich die Schafe" gekommen?
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Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Tja, auch da muss ich ehrlich gestehen: Die Titel-Idee stammt nicht von mir, sondern von Eva Betzwieser bei Kiepenheuer. Genialer Titel! Mein Arbeitstitel war immer "Kiwi Koller", also nur halb so gut...

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