Cover des Buches Phoenix - Erbe des Feuers (ISBN: 9783944544519)
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Rezension zu Phoenix - Erbe des Feuers von Ann-Kathrin Karschnick

Man kämpft nicht nur mit dem Schwert, sondern auch mit dem Herzen.

von Sick vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Wem der 1. Teil gefallen hat, darf sich auf eine solide Fortsetzung freuen. Für mich zwar nicht restlos überzeugend, trotzdem zu empfehlen!

Rezension

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Sickvor 8 Jahren
Tavi und Leon schaffen es nach Nathans Tod, aus Hamburg zu fliehen. Für Tavi ist schnell klar, dass ihr Ziel nur Paris lauten kann, doch die Reise ist beschwerlich. Leon ist mit seinen neuen Kräften als Cupido noch nicht vertraut und kann im Gegensatz zu Tavi seine Aura nicht unterdrücken. Daher versuchen die beiden, andere Menschen zu meiden, erhalten so aber natürlich auch keine Informationen über das Geschehen in den Städten. Kaum in Paris angekommen, sind sie dann auch schon mittendrin im Widerstand der Seelenlosen gegen die Soldaten der Kontinentalarmee. Hier wird Auge in Auge gekämpft, ganz anders als in Hamburg und Tavi ist sich nicht sicher, was sie davon halten soll. Im Untergrund treiben sich die unterschiedlichsten Gestalten herum, organisiert durch einen Rat, der die ältesten Seelenlosen umfasst. Dieser scheint seine eigenen Pläne zu verfolgen und sich ansonsten recht wenig um seine Untergebenen zu sorgen. Als eine Hexe, die unter den Menschen lebt, brutal getötet wird, unternimmt der Rat nichts und Tavi sieht sich gezwungen, mal wieder eigene Ermittlungen anzustellen…

„Erbe des Feuers“ ist der zweite Teil der „Phoenix“-Trilogie. Was besonders auffällt, ist, dass die Handlung diesmal etwas zügiger vorwärts geht, weil nicht mehr so viel erklärt werden muss. Zwar gibt es auch hier wieder viel Neues zu erfahren, aber das Grundgerüst steht und wird lediglich erweitert. Zusammen mit Leon taucht man tiefer in die Welt der sogenannten Seelenlosen ein und erfährt, dass es neben Phönixen, Hexen und Cupidos noch viele andere Wesen wie Dämonen oder Banshees gibt. Das ist in meinen Augen gut gelöst, auch wenn mir immer noch nicht alles zu hundert Prozent klar ist. Tavi begleitet man ebenfalls weiterhin, nach jedem Kapitel wechselt die personale Perspektive. Lediglich zum Schluss wird dieses Muster ein wenig aufgebrochen, was aber nicht weiter schlimm ist. Das Buch lässt sich bis auf die eine oder andere technische Erklärung trotzdem leicht lesen.
Die Charaktere haben mir wieder gut gefallen, allerdings fiel es mir diesmal schwerer, mich in Tavi hineinzuversetzen. Obwohl sie nun Leon fest an ihrer Seite hat, bleibt sie oftmals mit ihren düsteren Gedanken für sich und lässt niemanden an sich heran. Im Gegensatz dazu stehen ihr offenes Wesen, ihr Beschützerinstinkt und ihre Neugier. Manche Reaktionen konnte ich so leider nicht recht nachvollziehen, ähnlich ging es mir zuweilen mit Leon. Dieser hat sich seit dem ersten Band aber um hundertachtzig Grad geändert, sodass man ihn fast nicht wiedererkennt. Sein Dasein als Cupido bringt das Beste in ihm zum Vorschein und ist spannend zu ergründen. Neben den beiden Protagonisten sehen wir auch Katharina wieder, die eine zunehmend undankbare Aufgabe in diesem Kampf gegen die Saiwalo übernehmen muss. Dieser Aspekt hat mir gut gefallen und ich hoffe sehr, dass ihr das irgendwann gedankt wird.
In Paris lernen Tavi und Leon viele neue Leute kennen, unter denen einer besonders hervorsticht: Eleazar. Er ist ziemlich undurchsichtig und unausstehlich, kennt die Stadt und ihre Bewohner aber wie kein anderer und ist deswegen ein wichtiger Ansprechpartner. Wenn ich mich mit ihm herumschlagen müsste, wäre ich von ihm ähnlich genervt wie Tavi, aber die Geschichte gewinnt durch ihn einiges an Pep.
Insgesamt ist der zweite Teil in etwa so düster wie sein Vorgänger, doch diesmal sind Tavi und Leon nicht so isoliert. Es haben mehr Leute ihre Finger im Spiel und die Überraschungseffekte funktionieren hier viel besser als noch zuvor. Der Schluss beinhaltet wieder eine Art Showdown mit einem halboffenen Ende, das die Neugier auf den finalen Band steigert.

Wem der erste Teil gefallen hat, der darf sich auf eine solide Fortsetzung freuen. Mich konnte sie zwar nicht restlos überzeugen, trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter.



Die Phoenix-Reihe:

Tochter der Asche (Rezension: http://www.lovelybooks.de/autor/Ann--Kathrin-Karschnick-/Phoenix-Tochter-der-Asche-1060736601-w/rezension/1217864216/)
Erbe des Feuers
Kinder der Glut
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