Mit “Eisiger Verdacht” hab ich einen Schwabenkrimi von Ann-Katrin Zellner gelesen.
Kriminalhauptkommissar William Herle hat drei Leichen, die im Schnee erfroren sind. Alle drei waren ohne Jacke unterwegs und teilweise auch ohne Schuhe und Socken. Nachdem die dritte Leiche aufgetaucht ist, steht in seinem Büro Richard Fischer, ein Ermittler aus Österreich. Er berichtet, dass in seinem Revier bis vor zehn Jahren auch in jedem Winter im Schnee erfrorene Frauen aufgetaucht sind und er davon überzeugt ist, dass diese ermordet wurden. Sowohl bei Leichen aus Österreich, als auch in Deutschland lag je ein handgeschnitzter Holzstern. Und der Pathologe findet dann auch heraus, dass es Morde waren……
Wir Leser haben einen zweiten Zeitstrang, in dem wir von einem Familienvater lesen, der die Welt nicht mehr versteht. Er geht schlafen und wacht woanders im Haus wieder auf. Er geht sehr früh ins Bett, aber jeden Tag wird er müder und müder. Als Kind hat er schlafgewandelt, doch das ist schon lange her. Aber warum hat er einen blutigen Pulli an oder nasse Socken?
Mich hat dieses Buch von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. William ist ein Ermittler, der sich regelrecht verbeißen kann. Ebenso ein Mensch ist Richard. Er zieht schon auch mal alleine los, auch wenn er in Deutschland gar nicht ermitteln darf.
Wir lernen mit der Zeit den Täter kennen und ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen. Auch wenn ich wusste, dass er der Mörder ist, so hab ich doch auch mit ihm gefühlt, als ich so Stück für Stück seine Vergangenheit kennengelernt habe.
Die Charaktere waren durch die Bank realistisch dargestellt und jeder hat so seine eigenen Züge. Das komplette Team um William ist aufeinander eingespielt und ergänzt sich sehr gut.
Es war nie langweilig, sondern immer war eine gewisse Grundspannung da, die mal etwas angestiegen oder auch etwas abgeflaut ist.
Ich hatte echt spannende und angenehme Lesestunden, weswegen es von mir eine klare Leseempfehlung gibt.