Rezension zu "Das Dünenhaus" von Ann-Kristin Vinterberg
Das Dünenhaus ist im Februar 2020 von Ann-Kristin Vinterberg bei BoD - Books on Demand erschienen.
Inhalt:
Vivian kommt von einer Geschäftsreise heim und erwischt ihren Freund, am gemeinsamen Jahrestag, in der Badewanne mit seiner Galeristin. Morton hat nichts Besseres zu tun, als sie wegläuft, ihr nachzurufen „Es sei nicht, wie sie denkt“. Ja was soll sie denn bitte schön denken? Etwa das sie in der Wanne Unterwasserschach spielen. Aus Rache zerkratzt Vivian das Auto der Galeristin, ob es ihr danach wirklich besser geht. Wird sie im Dünenhaus die Antworten finden, die sie sucht?
Meine Meinung:
Ich dachte zuerst es ist ein seichter Liebesroman am Meer, aber dieses Buch ist umso viel mehr. Das Cover und der Klappentext hätten mich eigentlich genau das erwarten lassen sollen, was ich jetzt letztendlich bekommen habe. Mystisch und geheimnisvoll sieht das Cover aus und der Klappentext verspricht Spannung. Ann-Kristin Vinterberg verknüpft hier unter anderem die Themen Fremdgehen, Tierquäler, Fehlgeburt, Neid, Tot und Psychoterror zu einer wahnsinnig spannenden Geschichte. Zum Ende hin klärt sich alles auf, aber im Laufe der Geschichte wird der Lesende immer wieder in die Irre geführt. Ich hätte mit diesem Ende nicht gerechnet. Natürlich hatte ich so meine Verdächtigen, wo eine Vermutung auch richtig war aber eben nicht das Ergebnis. Was hält eine Freundschaft aus, bevor sie in Neid und später sogar in Hass umschlägt? Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen, bevor er daran zerbricht? Sehr viele Stellen in diesem Buch waren vorhersehbar, was die Geschichte aber in keiner Weise langweilig gemacht hat, da die Autorin es mit ihrem angenehmen Schreibstil leicht schafft den Leser bei der Handlung zu behalten und mitfiebern oder mitleiden zu lassen. Es ist mein zweites Buch von Frau Vinterberg, ich mag ihre Art zu schreiben total. Was Vivian und Mona in ihrem Leben schon alles erleiden mussten und noch müssen ist echt heftig. Da verwundert es nicht, wenn man auf Ideen kommt, die völlig abwegig sind. Die Protagonisten sind treffend gewählt, die Gefühle kommen realistisch rüber. Die Umgebung ist einfach traumhaft schön beschrieben, ich würde sehr gerne einmal in dem Häuschen von Vivian Urlaub machen.
Fazit:
Eine berührende Geschichte in Dänemark die einen zum Nachdenken bringt. Was halten Freundschaften alles aus? Wie tief sitzen die Gefühle für die erste große Liebe? Welche rechte haben Eltern sich in das Leben ihrer Kinder einzumischen? Ein wirklich lesenswertes Buch, was ich gerne weiterempfehle. Das nächste Buch der Autorin steht schon in meinem SUB-Regal. Ich kann die Autorin und ihre Bücher wärmstens empfehlen.