Ann-Marlene Henning

 4,1 Sterne bei 28 Bewertungen

Lebenslauf

Ann-Marlene Henning wurde 1964 in Dänemark in Viborg geboren, lebt aber seit 1985 in Deutschland. In ihrer Heimat studierte sie zunächst Jura an der Universität Århus, zog dann aber nach Hamburg und arbeitete dort als Buchhalterin in der Dänischen Sydbank. Nur ein Jahr später wurde sie Model und studierte ab 1990 parallel Neuropsychologie an der Universität Hamburg. Nach einer Gehirnoperation, bei der ihr potenziell lebensgefährliche Aneurysmen entfernt wurden, begann sie 2005 eine Ausbildung zur Sexologin und Paar-Therapeutin in Kopenhagen. Seit 2011 ist sie psychotherapeutische Heilpraktikerin; außerdem studierte sie Sexologie im Master an der Universität Merseburg. Ihre Praxis befindet sich in Hamburg-Eppendorf, wo sie Paartherapie, Single-Coaching und Sexualberatung anbietet. 2012 erschien ihr Debüt-Sachbuch: "Make Love - Ein Aufklärungsbuch", das in Deutschland große Wellen schlug. In diesem Rahmen existiert auch eine TV-Dokumentarreihe, die Ann-Marlene Henning moderiert. Sie ist geschieden und hat einen Sohn, der 1993 geboren wurde. Heute lebt Henning mit ihrem Lebensgefährten in Hamburg.

Alle Bücher von Ann-Marlene Henning

Cover des Buches Sex verändert alles (ISBN: 9783499001109)

Sex verändert alles

 (16)
Erschienen am 17.09.2019
Cover des Buches Make More Love (ISBN: 9783442177301)

Make More Love

 (4)
Erschienen am 05.03.2018
Cover des Buches Liebespraxis (ISBN: 9783498028398)

Liebespraxis

 (2)
Erschienen am 22.04.2017
Cover des Buches Männer (ISBN: 9783499633485)

Männer

 (2)
Erschienen am 23.10.2018

Neue Rezensionen zu Ann-Marlene Henning

Cover des Buches Dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, ist mein kleinstes Problem (ISBN: 9783492064354)
Laberladens avatar

Rezension zu "Dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, ist mein kleinstes Problem" von Ann-Marlene Henning

Einmal Intensivstation und zurück
Laberladenvor 2 Jahren

Darum geht’s:

Die Therapeutin und Autorin Ann-Marlene Henning erkrankt an Corona und überlebt die Infektion nur um Haaresbreite. Ihre Zeit in Klinik und Reha und ihren Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben schildert sie in diesem Buch.

So fand ich’s:

Das Buch wird komplett aus der Perspektive von Ann-Marlene Henning erzählt. 

Einerseits fand ich es eindringlich und sehr nachvollziehbar beschrieben, wie man als Patientin oft hilflos und schlecht informiert auf andere angewiesen ist und sich den Entscheidungen der Fachleute beugen muss. Wie man seine Bedürfnisse oft genug nicht so erfüllt bekommt, wie man es sich wünscht und braucht. Wie man fremdbestimmt und seinen Ängsten ausgeliefert ist. Besonders das, was Frau Henning trotz Koma von der Außenwelt mitbekommen und in ihre Angst-Träume eingebaut hat, fand ich interessant, wenn auch bedückend. Die Frage, was ein Komapatient von seiner Umwelt mitbekommt, beschäftigt ja viele und hier bekommt man einen guten Einblick einer Betroffenen, die ein künstliches Koma mit Beatmung überstanden hat. 

Andererseits ist im Buch vieles bei dieser subjektiven und durchaus kritischen Erzählung belassen worden. Ich hätte mir dringend eine Ergänzung und Aufarbeitung gewünscht, wieso in mehr als einer Klinik / Reha so viele Dinge passieren, die man kritisieren musste. War und ist das üblich? Oder ein unglücklich gelaufener Einzelfall? Fehlt es an der Sensibilisierung des Personals? Liegt es am Personalmangel und Zeitdruck, daran, dass die Pflegenden schon bis auf die Knochen ausgelaugt sind? 

Bei mir ist über große Teile des Buches der Eindruck entstanden, dass Frau Hennings Erwartungen an ihre Behandlung, im zwischenmenschlichen wie auch im medizinischen Sektor, sehr oft nicht erfüllt wurden. Ob die Erwartungen zu hoch geschraubt waren, ob sie aufgrund einer persönlichen Wahrnehmung falsch eingeschätzt wurden, ob tatsächlich zu wenig Wert auf Kommunikation mit den PatientInnen gelegt wird und überall so viele organisatorische Mängel existieren – und wieso – konnte ich aus dem Buch leider nicht herauslesen. “Dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, ist mein kleinstes Problem” ist eben ein individueller und subjektiver Bericht, der einen berührt und mitfühlen lässt, der aber auch erst im letzten Drittel etwas mehr den Blick weitet und Dinge einordnet und bewertet. 

Die im Klappentext angekündigten “medizinische Hintergründe und die aktuelle Studienlage” habe ich im letzten Drittel des Buches zwar schon gefunden, doch dieser Aspekt kam mir insgesamt zu kurz. Ich habe nur die eine Seite der Medaille erfahren, die mich emotional intensiv erreicht hat. Doch sie hat bei mir auch Wut erzeugt, die ich gerne durch den ärztlichen oder pflegerischen Blickwinkel oder eine etwas weiter gefasste (z. B. auf MitpatientInnen mit anderen Erfahrungen ausgedehnte) Perspektive wieder relativiert bekommen hätte. 

So liest sich das Buch zum großen Teil wie eine persönliche Abrechnung mit ihrer schlecht gelaufenen Behandlung, die Frau Henning vielleicht Genugtuung verschafft, aber bei mir als Leserin nur die mit-erlebte Wut und Enttäuschung zurückließ. Der Untertitel “Leben mit Long Covid” führte mich etwas in die Irre. Richtiger wäre gewesen, “Meine Coronaerkrankung” oder ähnliches zu verwenden, denn das Buch handelt von der gesamten Coronaerkrankung, von dem Weg in die Klinik, dem immer schlechter werdenden Ggesundheitszustand, Koma und Beatmung, akuter Lebensgefahr und dem Kampf sowohl aus den aktuellen Krankheitssymptomen heraus als auch von dem Umgang mit bleibenden gesundheitlichen Folgen. Long Covid ist kein Schwerpunkt dieses Buches, auch wenn ich vor dem Lesen diesen Eindruck bekommen hatte. 

Wer auf dir Suche nach einer individuellen, sehr persönlichen und emotional erzählten Coronaerfahrung mit einem schweren Verlauf ist, der wird hier genau das finden. Alleine durch das, was Ann-Marlene Henning erleben musste, wird man davon kuriert zu glauben, Corona wäre inzwischen immer ein Zuckerschlecken. Gerade jetzt mit dem bevorstehenden Herbst und der Coronamüdigkeit der Menschen ist so eine Erfahrung sicher aufrüttelnd und sollte einen wieder wachsamer machen. Lesenswert war das Buch also für mich ganz sicher, allerdings etwas anders, als ich das erwartet hatte. 

Cover des Buches Dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, ist mein kleinstes Problem (ISBN: 9783492064354)
E

Rezension zu "Dass der Kaffee nicht mehr schmeckt, ist mein kleinstes Problem" von Ann-Marlene Henning

überwiegend negative Atmosphäre
Eva_Beimervor 2 Jahren

ANN-MARLENE HENNING: DASS DER KAFFEE NICHT MEHR SCHMECKT, IST MEIN KLEINSTES PROBLEM

 

INHALT:

Die Sexologin und erfolgreiche Autorin Ann-Marlene Henning erkrankt im November 2021 an Covid-19. Ein paar Tage nach den ersten Symptomen verschlechtert sich ihr Zustand so, dass sie ins Krankenhaus kommt. Auf der Intensivstation verschlimmert sich ihre Situation schnell, sie bekommt schwerste Atemnot und muss ins künstliche Koma versetzt und beatmet werden. Schließlich entwickelt sie während des Komas auch noch eine Sepsis und kommt nur ganz knapp mit dem Leben davon. Von der schweren Erkrankung und dem, was sie im Krankenhaus erlebt hat, aber auch ihrem Kampf zurück ins Leben und mit den Long-Covid-Symptomen berichtet sie in diesem Buch. Ann-Marlene Henning erzählt nicht nur ihre persönliche Geschichte, sondern erläutert auch medizinische Hintergründe und die aktuelle Studienlage zu Long Covid. Während der schweren Zeit im Krankenhaus und auch beim Erzählen hilft ihr ihre direkte Art und ihr Humor – so entsteht ein ehrliches, berührendes und erkenntnisreiches Buch über die neue Volkskrankheit.

 

MEINE MEINUNG:

Bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten.

Natürlich tut es mir leid, daß Ann-Marlene Henning einen so schweren Corona-Verlauf hatte, aber: sie hat sich gegen eine Impfung entschieden – und vertritt diese Meinung für sich persönlich auch heute noch. Allerdings sehe ich eine Impfung nicht in erster Linie als soziale Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, sondern als individuellen Schutz für jeden Einzelnen.

Dann zu Frau Hennings Verhalten in der Klinik: ja, natürlich ist man als Schwerstkranke empfindlich und bedarf besonderer Fürsorge, aber es gibt mir schon zu denken, wenn ein Mensch mit so vielen anderen Personen Probleme hat….

Dieses Buch hat mich sehr in meiner Sorge bestätigt, möglichst kein Corona zu bekommen – was mir, toi toi toi, bisher gelungen ist, aber: sollte ich einen schweren Verlauf haben und sogar Long Covid, wäre mir dieser Text von Ann-Marlene Henning keine Hilfe und kein Trost. Ich kenne sie aus diversen Talkshows als gut informierte und optimistische Person, aber die Beschreibung der überwiegend negativen Erfahrungen mit dieser Krankheit würden mich zu sehr „runterziehen“.

Über die drei sehr ausführlichen Schilderungen ihrer – furchtbaren – Alpträume hätte ich gut verzichten können. Das hatte für mich keinerlei Erkenntnisgewinn. Viele der allgemeinen Erklärungen waren dagegen sehr informativ. 

Allerdings fand ich es auffällig, WELCHE Studien und Wissenschaftler die Autorin zitiert….

Für mich war das Buch streckenweise interessant, aber von Herzen empfehlen kann ich es leider nicht.

Sehr glaubhaft und anschaulich schildert Ann-Marlene Henning ihren Weg durch ihre COVID- Erkrankung samt Genesung, die im November 2021 begann und bis heute andauert. Die Delta-Variante erwischt sie schwer. Eindrucksvoll gibt sie sehr persönliche Einblicke sowohl ins häusliche als auch ins Krankenhausleben. Es begegnete ihr fürsorgliche, bemühte, mutmachende und engagierte Ärzte und Pfleger, aber auch abgestumpfte, gefühllose und ruppige Betreuungskräfte. Ihre Erinnerungen an die Zeit, die sie im Koma verbrachte, sind erschreckend. Nein, es ist nicht so, dass man nichts merkt. Albtraumhafte Eindrücke werden erinnert. Als sie aus dem Koma geweckt wird, beginnt ein weiterer, schwer durchzustehender Abschnitt.

Hätte der schwere Verlauf durch eine Impfung, die sie aus persönlichen Gründen ablehnte, verhindert werden können? Man wird es nie erfahren. 

Sachlich und mit einer Portion Galgenhumor schildert die Autorin ihr Leben mit und nach einer Erkrankung mit COVID 19.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Ann-Marlene Henning wurde am 01. Januar 1964 in Viborg, Mitteljütland (Dänemark) geboren.

Ann-Marlene Henning im Netz:

Community-Statistik

in 49 Bibliotheken

auf 7 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

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