Cover des Buches Die Zuflucht (ISBN: 9783442268351)
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Rezension zu Die Zuflucht von Ann Aguirre

Sehr gute Fortsetzung - etwas soziologischer

von Zen-Cola vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Knüpft sehr gut an den ersten Teil an; wer diesen mochte, dürfte auch Freude am zweiten Teil haben.

Rezension

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Zen-Colavor 9 Jahren
Mit »Die Zuflucht« geht das Abenteuer der jungen Jäger Zwei und Bleich an der Oberfläche weiter. Mittlerweile zu viert: die beiden, dazu Pirscher und Tegan, die sie unter nicht ganz einfachen Bedingungen in den Ruinen aufgegabelt haben. Nach einem langen Marsch sind sie in einer kleinen befestigten Siedlung angekommen, wo sie Zuflucht finden. Hier muss das Quartett sich nicht nur neu - in die geltenden Regeln - einfinden, sondern auch anerkennen, dass es noch zu den Kindern gehört.
Da es Frauen untersagt ist zu kämpfen, nutzt Zwei ein Schlupfloch für sich: Sie schließt sich der Sommerpatrouille an, die die Pflanzer außerhalb der Stadtmauern beschützen soll. Doch schnell zeigt sich, dass der Routinejob nicht das ist, was er sein sollte: Die Freaks haben sich verändert; sie sind nicht länger animalisch und triebgesteuert, sondern agieren beängstigend taktisch und umsichtig.

Wer den ersten Teil der Trilogie mochte, der wird sich schnell in »Die Zuflucht« einlesen können - denn die Geschichte geht nahtlos weiter. Der Schreibstil ist unverändert flüssig (das Buch wurde auch von demselben Übersetzer ins Deutsche übertragen), die Story geht spannend weiter. Im zweiten Teil wird ein größeres Augenmerk auf die Gesellschaftsordnung innerhalb der Zuflucht und die Beziehungen untereinander gelegt, dennoch kommen auch die Kampfszenen keineswegs zu kurz: Eine gelungene Fortsetzung, die dem ersten Teil um nichts nachsteht.

Kritikpunkte? Wer dieses Buch liest, dürfte auch schon den ersten Teil gelesen haben. Die Autorin schreibt aber so, als müsste sie den ersten Teil während der Lektüre für Neuleser erklären - manchmal sind die Rückgriffe doch zu oft, zu ausführlich; teilweise werden ganze Seiten aus dem ersten Teil kopiert und in Kursivschrift als Erinnerungen ausgegeben. Diese Erläuterungen waren zwar etwas zu viel, störten aber nur am Rande. In »Die Enklave« wurden die Bewohner in »Jäger«, »Schaffer« und »Zeuger« eingeteilt. Hier im Buch taucht immer häufiger der Begriff »Züchter« auf, obwohl derselbe Übersetzer tätig war und anfangs immer noch von »Zeuger« die Rede war. Ich denke nicht, dass es sich hierbei um einen beabsichtigten Wortwechsel handelt, sondern eher um Ungenauigkeit, die schon eine andere Wirkung erzielt. Schade. Ansonsten aber bleibt ein zweiter Teil einer sehr spannenden, gut geschriebenen Trilogie.
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