Liebe Leserinnen, liebe Leser,
vor Jahren habe ich das Buch „Melodie eines Sommers“ gelesen. Wie ich es fand, liest man jetzt:
Eine amerikanische Umweltschützerin trifft ihre Jugendliebe wieder - oder: Die Handlung
Avery Kessler arbeitet als Immobilienmaklerin im Bauunternehmen ihres Mannes Ken. Glücklich ist sie bei ihrer Arbeit und in ihrer Ehe nicht immer, denn in ihr steckt eine Umweltschützerin – und Kens Firma ist davon beseelt, Landschaften zu bebauen und somit Lebensräume in der Natur zu zerstören.
Eines Abends erleidet Avery einen Verkehrsunfall, als sie einem Reh ausweichen will – ihr Wagen fährt ins Wasser, sie wird gerettet – und auf einmal keimen in ihr Jugenderinnerungen auf, die ihr Leben komplett verändern. Sie will sich auf die Suche machen nach ihrer Jugendliebe Mars, von dem sie sich als Jugendliche trennen musste. Aber warum? Das sind Erlebnisse, die in Averys Erinnerungen verschüttet zu sein scheinen und wieder hervorbrechen, sie lassen ihr keine Ruhe. So trennt sie sich von ihrem Ehemann Ken und macht sich auf die Suche nach Mars und anderen Personen aus ihrer Vergangenheit. Personen, die während eines Sommers in Averys Jugend, in dem alles anders wurde, dabei waren...
Nette Lektüre für eine Zugfahrt – oder: Meine Erfahrungen/Gedanken beim Lesen
Auf der Suche nach passender, kurzweiliger Lektüre für eine Zugfahrt ich auf das Buch „Melodie eines Sommers“ von Ann Brandt, das ich schon einige Jahre besitze und das bis dato ungelesen in einem Bücherregal lag. Nach kurzem „Reinlesen“ entschied ich: Das Buch wird als Reiselektüre eingepackt.
Das war eine gute Entscheidung – denn bei diesem Buch brauchte ich keine lange Einlesezeit, ich war sofort drin im Geschehen. Das Buch besteht aus drei Teilen. Der erste Teil spielt in der „Jetzt“-Zeit, ich denke, Ende der 1990er-Jahre. Avery, die Hauptperson ist sympathisch, eine Umweltschützerin, die – nachdem ein ihr befreundeter Indianer stirbt und ihr Mann Ken vergessen hat, sie darüber zu unterrichten – merkt, dass ihre Ehe mit Ken ein Fehler war. Außerdem fährt sie, als sie mit ihrem Auto einem Reh auf einer Landstraße ausweichen will, in einen Fluss, ertrinkt beinahe – wird aber dann gerettet.
Erinnerungen von früher blitzen plötzlich in ihren Gedanken auf – Geschehnisse, die sie verdrängt hatte – und ich fragte mich beim Lesen: Warum hatte sie die Ereignisse verdrängt? Das wird klar, als das zweite Buch anfängt. Hier gibt es Rückblenden auf einen Sommer – einem Sommer in Averys Jugend, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Jugendfreunde Sylva und Mars veränderte. Mars, das war Averys Jugendliebe, und man erfährt er, warum er und Avery sich damals trennten. Wobei mir die ersten beiden Kapitel dieses zweiten Teils zu lang geraten sind – zu viel wird da „geschwafelt“ und die Kapitel werden unnötig in die Länge gezogen…
Das passiert an einigen anderen Stellen im Buch auch – sie sind zu langatmig. Wenn ich das merke, werde ich beim Lesen ungeduldig. Jedoch dauern diese Abschweifungen nie zu lange an, die Autorin verliert nie ihren Faden. Und alle Fragen, die man sich beim Lesen stellte, werden aufgelöst.
Was mich am Lesen hielt, war, dass die Geschehnisse in dem Buch mich interessierten, ich wollte wissen, was Avery nach der Trennung von ihrem Mann unternimmt und ob ihre Reise in ihren Heimatort, in dem sie Mars und Sylva, zu denen sie lange Jahre keinen Kontakt hatte, wieder trifft, Erfolg hat. Das Buch hatte ich schnell gelesen – auch dank der vielen Dialoge -, die 350 Seiten waren unterhaltsame Lektüre während einer Zugfahrt.
Mein Fazit:
Ein netter Sommer-Roman für Frauen, der sich schnell lesen lässt und auch Tiefgang hat. Einen Stern ziehe ich ab wegen einiger Stellen, die mir zu langatmig sind.