Rezension zu "Verführe niemals einen Highlander (Historical Mylady)" von Ann Lethbridge
Inhalt
Lady Selina Albright und Ian Gilvry haben sich schon seit Jahren nicht mehr gesehen, nicht seit er ihr das Herz gebrochen hat. Auf einer Feier treffen sie sich wieder, was bei beiden Erinnerungen und Gefühle weckt. Als Clanführer hat Ian die Verantwortung für sehr viele Menschen, weshalb er sich auch mit dem schmuggeln beschäftigen muss um sie ernähren zu können. Eines Tages bekommt Selina ein Gespräch ihres Vaters mit, der davon spricht, dass die Zöllner am Abend die Schmuggler fassen wollen. Um Ian zu retten, schleicht sie sich raus und warnt ihn, was sie selbst in Schwierigkeiten bringt. Plötzlich scheint die einzige Möglichkeit für beide um aus der Sache rauszukommen, eine Hochzeit zu sein. Doch kann diese Zweckehe auch wahre Liebe hervor bringen?
Meine Meinung
"Verführe niemals einen Highlander" ist der erste Band der "The Gilvrys of Dunross"-Serie, die sich scheinbar mit den Gilvry Brüdern beschäftigt.
Ian Gilvry ist der älteste Bruder unter den Gilvrys und nimmt damit die Rolle des Laids ein. Man bezeichnet ihn als Laid of Dunross, was jedoch problematisch ist, denn Dunross Keep befindet sich nicht im Besitz des Clans. Seit Jahren kämpfen er und seine Clanmitglieder darum, doch der Kampf scheint aussichtslos. Ian versucht seinen Leuten so gut wie möglich zu helfen, weshalb er sich zum Schmuggeln und auch anderen illegalen Aktivitäten gezwungen sieht. Als Selina wieder in den Highlands auftaucht, kommen alte Gefühle wieder hoch. Einerseits liebt er sie noch immer, andererseits gibt er ihr die Schuld für ein schreckliches Ereignis in seinem Leben, einen Verlust, den er auch sich selbst nicht verzeihen kann. Leider scheint es aber so, dass er erst Selina für sich gewinnen muss um seinem Clan zu helfen. Ian muss herausfinden, was er wirklich will.
Lady Selina Albright war in ihrer Kindheit mit Ian befreundet und verliebte sich dann auch in ihn, doch eines Tages brach er ihr das Herz, weshalb sie nach London floh. In ihrer Zeit dort, hatte sie einen Unfall, bei dem sie sich am Bein verletzte und es seitdem nicht ganz richtig belasten kann. Diese Tatsache macht sie auf dem Heiratsmarkt nicht gerade attraktiv, doch ihre Mitgift, zu der auchDunross Keep gehört, hebt sich doch an. Bei einer Reise durch die Highlands trifft sie erneut auf Ian. Sie muss feststellen, dass in ihrem Herzen nach wie vor Gefühle für ihn vorhanden sind. Als sie von der Situation des Clans erfährt, will sie helfen wo sie kann, was nicht gerade einfach ist, ist ihr Vater doch ziemlich streng und verbissen. Selina ist stur und weiß was sie will, nur bei Ian ist sie unsicher. Will er wirklich sie oder nur ihre Mitgift?
Ann Lethbridge spinnt eine Liebesgeschichte um die Charaktere von Selina und Ian. Sie verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die ihre Beziehung allerdings abrupt enden lies. Erst Jahre später kann diese Beziehung einen Neuanfang wagen, der jedoch mehr als holprig ist. Können sie einander wirklich lieben, bei dem, was wegen ihrer Liebe geschehen war?
Die Beschreibung des Gilvry Clans zeigt einige Problematiken. Die Menschen leiden, weil ihnen nicht genug bleibt. Die Abgaben, die sie an Selinas Vater leisten müssen, sind hoch, weshalb viele zu verzweifelten Taten gezwungen sind. Ian versucht zu helfen wo er kann, doch auch er kann nicht alle Löcher stopfen. Viele Kinder bekommen keine Schulbildung, was Selina schließlich zu ändern versucht. Es gibt vieles zu tun, was auch einige Änderungen verlangt und natürlich gegenseitiges Vertrauen.
Die Autorin bringt die unterschiedlichsten Gefühle in die Geschichte ein. Von Liebe und Leidenschaft, bis Zorn und Verachtung, ist alles dabei. Die Beziehung zwischen den Protagonisten wird besonders hervorgehoben. Bei ihnen herrscht ein schmaler Grad zwischen Anziehung und der Angst erneut verletzt zu werden. Zum Ende hin, überrascht die Autorin mit einer Wendung, die man sich ein wenig erhofft hat, aber nicht tatsächlich erwartet hat. Diese Überraschung bringt in den weiteren Bänden sicherlich noch viel Interessantes mit sich.
Einzig übertrieben schien mir die Handlung von Selinas Vater. So kalt und abweisend. Kann man seiner Tochter tatsächlich so viel Verachtung entgegen bringen? Wo bleiben sein Verständnis und seine Liebe? Irgendwie erscheint mir diese Beziehung als äußerst traurig.
Fazit
Ann Lethbridge berichtet über eine Liebe, die viele Hürden überbrücken muss um wahrlich erblühen zu können. Missverständnisse und Zorn sorgen für so einige Verletzungen, die erst durch Verständnis und gegenseitige Hilfe aufgelöst werden. Eine Geschichte voller Aufs und Abs, die immer wieder überraschen kann.