Cover des Buches Die Gefangene von Göteborg (ISBN: 9783746631868)
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Rezension zu Die Gefangene von Göteborg von Ann Rosman

Alt und Neu

von Barbara62 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein nicht unbedingt typischer skandinavischer Krimi mit einem 200 Jahre alten und einem aktuellen Fall, sehr gut recherchiert und erzählt.

Rezension

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Barbara62vor 8 Jahren

Dies ist sicherlich kein gewöhnlicher skandinavischer Krimi, auch wenn auf dem Buchrücken Vergleiche mit Henning Mankells Wallander-Reihe angestellt werden.

Mehr als die Hälfte von Die Gefangene von Göteborg, dem vierten Band der Reihe um die sympathische Göteborger Kriminalinspektorin Karin Adler, ist eher ein historischer Roman. Dabei geht es um das geschichtlich verbürgte Schicksal der adeligen, trotzdem in ärmlichen Verhältnissen lebenden Metta Charlotta Fock, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschuldigt wurde, ihren geistig zurückgebliebenen Mann und zwei ihrer Kinder vergiftet zu haben. Mächtige Männer führten die Anklage gegen die als zu selbstständig empfundene Frau, unterdrückten Beweismittel und konnten ihr erst nach jahrelanger Beugehaft als einzige Frau in der berüchtigten Festung Carlsten auf der Insel Marstrand vor Göteborg ein Geständnis abpressen, das nach heutigem Wissen höchstwahrscheinlich falsch war. Am 7.11.1810 wurde sie hingerichtet.

Der etwas kleinere Teil des Krimis befasst sich mit einem aktuellen Verbrechen in derselben Familie 200 Jahre später. Nach dem Tod des alten Grafen Ekeblad soll gemäß dessen Testament der Familienbesitz unter seinen drei Kindern Carl-Henrik, Hugo und Maud aufgeteilt werden. Doch dann stellt der Älteste, Carl-Henrik, einen Antrag auf die Verlängerung des Fideikommisses: Der Besitz soll wegen seines herausragenden kulturellen Wertes in einer, selbstverständlich seiner Hand bleiben, die Geschwister leer ausgehen. Doch noch bevor der Bescheid der Prüfungskommission eintrifft, werden der Antragsteller und sein Sohn bei einem Maskenball in der Festung Carlsten ermordet. Kriminalinspektorin Karin Adler und ihr Team ermitteln im Kreis der illusteren Gäste.

Dass ich die Vorgängerbände dieses Krimis nicht kannte, hat an keiner Stelle gestört. Allerdings hat es wegen der verschiedenen Zeitebenen und der zahlreichen Personen einige Seiten gedauert, bis ich mich voll im Geschehen orientiert hatte. Dann hat mich das Buch sehr gut unterhalten, vor allem der akribisch recherchierte historische Teil. Beide Handlungsstränge sind gut erzählt, jedoch steht die Spannung nicht so im Vordergrund, wie sonst bei skandinavischen Krimis üblich.

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