Ann Walmsley ist so ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde zur Teilnahme an diversen Gefängnis-Buchclubs gekommen. Alleine der Teil liest sich schon aufschlussreich.
Walmsley ist Journalistin, daher ist es keine Überraschung, dass sie eine gute Autorin ist und die Geschichte nett und interessant erzählt. Sie hat den Buchclub-Treffen wirklich Leben eingehaucht und die Teilnehmer menschlich und vielschichtig geschildert.
Mein einziges Problem - und das liegt wohl einzig an mir und nicht der Autorin - ist, dass das Buch dann am interessantesten ist, wenn man dasselbe Buch wie der Buchclub in den einzelnen Kapiteln gelesen hat. Am Ende hat man für sich selber also drei Szenarien: 1. Man hat das Buch gelesen (am besten).2. Man hat das Buch nicht gelesen und hat es auch nicht vor (dann sind die Kapitel trotzdem noch interessant, aber langen Diskussionen über einzelne Figuren z.B. werden dann doch schnell langatmig).3. Man will das Buch noch lesen, ist aber noch nicht dazu gekommen (das sind dann die Kapitel, die ich übersprungen habe, da ich mich nicht selber spoilern wollte über #tbr Bücher).
Dafür habe ich aber auch viele Buchempfehlungen bekommen und wer kann schon sagen, dass man durch kanadische Gefängnisinsassen zu einem Buch inspiriert wurde ;)
Definitiv eine Kauf- und Leseempfehlung über Bücherwürmer; leider gibt es keine deutsche Übersetzung.
Ein lesenwerter Buchclub mit ungewöhnlicher Besetzung