In „Wild Beauty“ hat mich die Autorin in eine Welt voller magischer Gärten entführt. Nach La Pradera, dem Zuhause mehrerer Generationen an besonderen Frauen, die durch ihre Magie den Zauber des blumenumrankten Ortes am Leben erhalten. Ein Paradies? Möglicherweise, würde es seine Bewohnerinnen nicht unwiederbringlich an sich fesseln und ihre Liebhaber (ja, bevorzugt nur die männlichen) des Öfteren ins Jenseits bringen.
Neben der geheimnisvollen, mysteriösen Atmosphäre und dem Setting und der interessanten Blumenmagie mochte ich übrigens auch, wie mit Sexualität und Identität umgegangen wird. Allgemein die Diversität der Charaktere und der feministische Unterton der Erzählung - ohne dass jetzt weder auf dem einen oder anderen der Fokus lag - haben mir gefallen.
Einzig der Spannungsbogen hätten noch etwas mehr hergeben können. Die Geschichte lebt von den Beschreibungen, den Dialogen der Schwestern und Cousinen, einer sich langsam aufbauenden Liebesgeschichte und natürlich der Atmosphäre. Diesem Gefühl zwischen Traum und Realität, geschaffen durch eine bildhafte Sprache und ungelösten Geheimnissen. Doch die Handlung an sich war recht unspektakulär. Zum Ende hin hätte ich mehr mehr Dramatik und weniger poetische Schilderungen gewünscht. Hier ging es mir zu langsam voran.
Durch die Erzählweise fühlte ich mich auch etwas von den handelnden Personen distanziert. Sie blieben so etwas blass und ungreifbar, aber nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen.
Gefährliche Gärten