Cover des Buches Klosterkind (ISBN: 9783752821093)
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Rezension zu Klosterkind von Anna Castronovo

Gehe Deinen Weg!

von Suszi vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein stimmiges Buch mit wahrem Hintergrund

Rezension

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Suszivor 6 Jahren

Ein sehr gut durchdachtes und stimmiges Buch was auf teilweise wahren Begebenheiten basiert. Dies finde ich persönlich immer sehr interessant – sehr gelungen ist die Zusammenfassung dazu am Ende des Buches.
Das kleine sizilianische Mädchen Filomena wird quasi aus ihrem „normalen“ Leben gerissen und von ihrer Mutter ins Kloster abgeschoben. Sie kann ihre Mutter nicht verstehen und sucht die Schuld bei sich – hofft ständig, dass dies nur eine Strafe ihrer Mutter ist und diese sie bald wieder abholt.
Als Neue hat sie natürlich einen schweren Stand und wird von den älteren Mädchen drangsaliert. Ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit kann man förmlich beim Lesen spüren.
Jedoch lässt sie sich nicht unterkriegen und beißt sich durch – ihre ärgste Feindin wird ihre beste Freundin und Stütze bei der Suche nach Antworten zum Verbleib ihrer Mutter und Familie. Durch sie erfährt Filomena, das ihre Familie nach Deutschland ausgewandert ist.
Die Zurückgelassene die ständig hoffte, dass der Klosteraufenthalt vorübergehend ist, erkennt, auch nach einer hoffnungsvollen Flucht nach Hause, was in einer herben Enttäuschung endete, das sie auf sich allein gestellt ist.
Nach intensiven Gesprächen mit ihrer Ziehmutter sucht sie Erlösung im Glauben – wird z.T. als eine Art Seelenverwandte mit der vor Jahrhunderten im Kloster lebenden und wirkenden Madre Crocifissa gesehen. Diese religiösen Schilderungen finde ich persönlich sehr langatmig. Zwischenzeitlich fragte ich mich immer, wohin die Handlung führen will.
Das Ende ist jedoch sehr stimmig – Filomena erkennt, dass das Leben im Kloster nicht das ihre ist und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter. Auch hier erkennt man wieder ihren starken Willen; trotz der „weltfremden“ Erziehung im Kloster macht sie sich allein auf den Weg nach Deutschland und muss erkennen, wie schwach ihre Mutter ist. Die Abgabe ins Kloster war keine Strafe, sondern für ihre Mutter der einfachste und bequemste Weg, ihr eigenes Leben mit dem gewalttätigen Mann erträglicher zu gestalten. Das finde ich einfach nur traurig…da fehlen mir als Mutter die Worte.
Aber Filomena steht über allen und meistert ihr eigenes Leben!


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