„Ob jung, ob alt, ob groß, ob klein, Lamas brauchen Schmuserein.“
INHALT:
Ein großer Tag für Lama Lama! Denn heute geht es auf zu Oma und Opa, sogar über Nacht! Das ist natürlich aufregend. Alles was benötigt wird, muss gepackt werden und dann fährt Mama Lama das kleines Lama Lama samt Gepäck und Kuscheltier zu Oma und Opa. Doch als Lama Lama alles auspackt, fehlt ausgerechnet Wuschel! Jetzt ist das Heimweh groß. Aber zum Glück gibt es auch bei Oma und Opa viel zu entdecken und abends, als dem kleinen Lama das Kuscheltier ganz doll fehlt, hat Opa zum Glück noch eine gute Idee!
MEINUNG:
Ich bin ja zugegebenermaßen Fan der beiden zuvor erschienenen Lama-Lama-Bücher, die von mir jeweils ganze 5/5 Sterne bekommen haben. Dadurch hat es das dritte Bilderbuch natürlich nicht ganz einfach, da ich den Vergleich habe.
Kuscheltiere sind für Kinder oftmals etwas ganz wichtiges und dienen häufig als „Übergangsobjekt“, wenn Kinder eine Zeit ohne die Bezugspersonen verbringen. Dass das Lama Lama seinen Wuschel ausgerechnet in Mamas Auto vergisst, als es bei Oma und Opa übernachtet und dadurch Heimweh bekommt, ist natürlich eine schwierige Situation, in die sich auch Kinder beim Vorlesen und Betrachten einfühlen und somit Empathie entwickeln können.
Gemeinsam mit den Großeltern fährt Lama Lama mit dem Traktor, erntet Möhren und bastelt in der Werkstatt. Immer wieder kehren seine Gedanken zum fehlenden Kuscheltier zurück, doch gleichzeitig gibt es hier so viel zu entdecken. Die Mahlzeiten sind zwar nicht wie daheim, aber sie schmecken. Als es dann Zeit fürs Bett wird, fehlt dem kleinen Lama Lama sein Wuschel doch zu sehr. Wie gut, dass Opa eine Idee hat (und ACHTUNG, SPOILER: das damalige Kuscheltier von Mama Lama hervorzaubert). Wie schön, dass sie damit eine Übergangslösung finden und Lama Lama sich trotz dem ungewohnten Ort wohlfühlen und schließlich beruhigt einschlafen kann. „Denn hier ist Lama nicht allein... …sondern zu Hause... ...wie daheim.“ Eine schöne Botschaft, wie ich finde.
Ich muss zugeben, dass mir der Originaltitel („Lama Lama, gram and grandpa“) etwas besser gefällt als der Titel in der deutschen Fassung, in der der Opa weggelassen wird. Und auch im Buchinneren hat mir die Wortwahl eines Satzes („Lama schlottert um sein Leben“), als das Lama traurig ist, da es sein Kuscheltier im Auto vergessen hat, nicht so zugesagt. Die restlichen sich reimenden Sätze sind eher einfach gehalten und dadurch schon für jüngere Kinder verständlich.
Die kurzen Textpassagen sind erneut in Reimform geschrieben, was die Sprechfreude der Kinder anregen kann.
Im Klappentext steht übrigens, dass Wuschel zu Hause vergessen wurde, statt im Auto, aber darüber kann man ja getrost hinwegsehen ;).
Wieder haben es mir die farbenfrohen Illustrationen sehr angetan, die über 1-2 Seiten gehen, oder auch mal mehrere kleinere Bilder auf einer Seite zeigen. Die Gefühlslage des Lamas lässt sich dabei erneut gut erkennen.
Wie bereits „Lama Lama Weihnachtsdrama“, wurde auch „Lama Lama schläft bei Oma“ im großen 26 x 26cm-Format gedruckt, wodurch die farbenfrohen Bilder gut zur Geltung kommen. Auch dieses Bilderbuch wird, wie bereits die Vorgänger, vom Verlag für Kinder ab 3 Jahren empfohlen. Ich persönlich würde es durch die diesmal eher einfachere Wortwahl und auch vom Inhalt her (viele Tätigkeiten die nacheinander kurz beschrieben werden) vor allem bei Kindern von 2-3 Jahren einsetzen und hätte deshalb auch ein kleineres Format bevorzugt, da dieses von dieser Altersgruppe etwas besser in den Händen gehalten werden könnte.
FAZIT: Insgesamt wieder ein schönes Bilderbuch, welches ich vor allem durch die eher einfache Wortwahl, aber auch durch die Thematik (Heimweh haben, sein Kuscheltier vergessen & woanders übernachten) diesmal besonders für Kinder von 2-3 Jahren empfehlen möchte. 4/5 Sterne!