Anna Ehrlich

 3,3 Sterne bei 8 Bewertungen
Autor*in von Hexen - Mörder - Henker, Der Wiener Kongress und weiteren Büchern.

Lebenslauf

DDr. Anna Ehrlich ist promovierte Juristin und Historikerin und bietet seit über dreißig Jahren informative und unterhaltsame Führungen in Wien an (www.wienfuehrung.at). Sie widmet sich neben der Religionsgeschichte vor allem den Randthemen der Geschichte, so wie der Sitten-, Medizin- und Rechtsgeschichte. Aus ihren Vorträgen zum Thema »Magie und Erotik am Kaiserhof« und der Beschäftigung mit der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien ist der Roman »Szepter und Rose« entstanden. Ausgezeichnet mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Bronze. Zuletzt bei Amalthea erschienen: »Wien für kluge Leute« (2011), »Wien für kluge Kinder« (mit Jennifer Faulkner, 2013), »Der Wiener Kongress« (mit Christa Bauer, 2014) und »Wien für coole Kids« (mit Jennifer Faulkner, 2015). anna-ehrlich.com

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anna Ehrlich

Cover des Buches Hexen - Mörder - Henker (ISBN: 9783850025492)

Hexen - Mörder - Henker

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Erschienen am 01.03.2006
Cover des Buches Der Wiener Kongress (ISBN: 9783850028653)

Der Wiener Kongress

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Erschienen am 14.03.2014
Cover des Buches Erzherzogin Sophie (ISBN: 9783990500248)

Erzherzogin Sophie

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Erschienen am 04.02.2016
Cover des Buches Joseph Haydn (ISBN: 9783866804111)

Joseph Haydn

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Erschienen am 04.05.2009
Cover des Buches Wien für kluge Leute (ISBN: 9783850027472)

Wien für kluge Leute

 (1)
Erschienen am 07.04.2011
Cover des Buches Szepter und Rose (ISBN: 9783784429144)

Szepter und Rose

 (1)
Erschienen am 01.01.2004
Cover des Buches Ärzte, Bader, Scharlatane (ISBN: 9783850025744)

Ärzte, Bader, Scharlatane

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Erschienen am 01.06.2007
Cover des Buches Auf den Spuren der Josefine Mutzenbacher (ISBN: 9783902862372)

Auf den Spuren der Josefine Mutzenbacher

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Erschienen am 17.06.2013

Neue Rezensionen zu Anna Ehrlich

Cover des Buches Erzherzogin Sophie (ISBN: 9783990500248)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Erzherzogin Sophie" von Christa Bauer

Das Leben einer ehrgeizigen und starken Frau ...
Bellis-Perennisvor 7 Jahren

Erzherzogin Sophie ist vor allem durch ihr Image als „Böse Schwiegermutter“ bekannt. Doch war sie das wirklich?

Die beiden Autorinnen Anna Ehrlich und Christa Bauer versuchen ein differenzierteres Bild von Kaiser Franz Josephs Mutter zu zeichnen.
Wer war sie nun?

Die 1805 geborene Tochter von Maximilian I. von Bayern und seiner Gemahlin Prinzessin Karoline von Baden wuchs im, von Napoleon neu geschaffenen Königreich Bayern auf. Sie wurde 1824 aus rein dynastischen Gründen mit Erzherzog Franz Karl, dem zweiten Sohn Kaiser Franz II./I. verheiratet.

Sophie ist politisch interessiert und sehr ehrgeizig. Ihrem Gemahl ist sie geistig weit überlegen. Der eine oder andere Schachzug erregt sogar die Aufmerksamkeit von Staatskanzler Metternich. Als Kind, eines durch die Revolutionskriege zum König erhobenen Fürsten, fürchtet sich nichts mehr wie Umsturz und Machtverlust. Diese Angst wird ihr Handeln zeitlebens vorantreiben. Ihrem Ehrgeiz opfert sie alles: Ihren Mann, ihre eigene Person und ihre Kinder. Obwohl sie ihre Söhne Franz Joseph, Maximilian, Carl Ludwig und Ludwig Viktor (die einzige Tochter stirbt bereits als kleines Kind) abgöttisch liebt, unterwirft sie vor allem Franz Joseph einem Erziehungsprogramm, das schon beinahe als Kindesmisshandlung gelten muss: Ein Sechsjähriger, der eine 50-60 Stunden Woche hat?

Heute würde man sie als „Helikopter-Mutter“ bezeichnen, die sich in alles einmischt und den Kindern keinen Freiraum lässt.

Zur Höchstform läuft Sophie auf, als klar wird, dass der neue Kaiser Ferdinand kaum in der Lage ist die Regierungsgeschäfte zu führen. Zuvor noch einer Meinung mit Metternich entfremden sich die beiden als der Staatskanzler „quasi ohne Kaiser“ regieren will.
Bei der Niederschlagung der Revolutionen im März bzw. Oktober 1848 spielt Sophie eine etwas undurchsichtige Rolle. Auf der einen Seite ist sie strikt gegen eine Modernisierung der Monarchie und auf der andern flieht sie beide Male mit der Familie.
Letztlich zwingt sie gemeinsam mit einigen Getreuen Ferdinand zu Abdankung und ihren Mann zum Thronverzicht. Nun ist der Weg frei für den knapp 18-jährigen Franz Joseph.

Sophie mischt sich weiter in das politische Geschehen ein und hier muss man dem Kaiser (und seinen Beratern) den Vorwurf machen, dass er sich das gefallen lässt.
Ihr nächstes großes Vorhaben: Die standesgemäße Hochzeit des Kaisers. Ihre Nichte Elisabeth ist nicht die erste Wahl, aber Franz Joseph setzt hier (erstmals?) seinen Willen durch. Die Geschichte ist bekannt – Tante und Nichte können einander nicht leiden. Sophie ist zwar nicht das „Schwiegermonster“ wie uns immer wieder suggeriert wird, doch die noch immer ehrgeizige Frau glaubt, in der blutjungen Elisabeth eine weitere Schachfigur in ihrem Spiel zu haben. Die Zores sind vorprogrammiert, da Elisabeth keine ordentliche Ausbildung zur Kaiserin erhalten hat und sich dem Wiener Hof nicht unterordnen kann oder will.

Erst gegen Ende ihres Lebens wird sich Sophie langsam aus der Politik zurückziehen. Sie erlebt tief enttäuscht die vielen Niederlagen der Österreichischen Armee, die Krönung Maximilians zum Kaiser von Mexiko und dessen Scheitern 1867 sowie den Ausgleich mit Ungarn. 1867 ist für Sophie das „annus horribile“.

Meine Meinung:

Gleich vorab sei gesagt, dass für diejenigen, die eine besondere Beleuchtung des Verhältnisses „Sophie/Elisabeth“ erwartet haben, wenig Neues in dieser Biografie aufgedeckt worden ist.

Dieses Kapitel ist in Relation zu den Schilderungen der Erzherzogin und ihrem Umfeld eher kurzgehalten.

In vielen Zitaten, Tagebuchauszügen versuchen die Autorinnen, Sophies Rolle als politische Strippenzieherin in den Vordergrund zu rücken. Dieser Eindruck gelingt mühelos und manchmal muss ich über ihren Ehemann Franz Karl den Kopf schütteln.

Gut hat mir die Darstellung der Epoche gefallen, die von den Napoleonischen Kriegen und der Restauration geprägt war. Details aus dem Metternich’schem Überwachungsstaat sowie die Auflehnung dagegen sind gut in die Biografie eingearbeitet.

Auffallend ist, dass die erste Lebenshälfte viel detaillierter beschrieben ist als die zweite. Was wohl diesen Bruch in der Arbeit der Autorinnen hervorgerufen hat? Ich finde es schade, dass hier ein recht jähes Ende ohne die penible Einarbeitung von Feinheiten wie zu Beginn des Buches zustande kommt.

Obwohl ich mich in der Genealogie des Hauses Habsburg recht gut auskenne, fehlt ein Stammbaum recht deutlich. Die Verwandtschaftsverhältnisse ließen sich da besser darstellen. Denn die wenig kreative Namensgebung der Herrscherhäuser (Franz, Maximilien, Sophie, Caroline etc.) bringen nicht so versierte Leser gehörig ins Schwitzen. Das häufige Blättern im Internet schmälert das Lesevergnügen.

Mit ihrer Einschätzung, die sie in ihren letzten Lebensjahren Gräfin Helene von Erdödy mitteilt, hat Sophie recht:  

„Leider wird nicht von jenen, die mich kennen, Geschichte gemacht! Und es ist ein böses Gefühl, zu bedenken, dass selbst bis über das Grab hinaus die üble Nachrede dauert.“

Eine starke Frau war Erzherzogin Sophie jedenfalls.

Fazit:

Für Kenner der Materie gibt es zwar einige interessante Details aus dem Umfeld Sophies, über die Person erfahren wir wenig Neues. Daher nur 4 Sterne.

Cover des Buches Joseph Haydn (ISBN: 9783866804111)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Joseph Haydn" von Anna Ehrlich

Mit Anna Ehrlich auf Joseph Haydns Spuren wandeln ...
Bellis-Perennisvor 9 Jahren

Die Autorin, Anna Ehrlich, flicht in ihrer Biographie über Joseph Haydn immer wieder die Umgebung und interessante historische Details ein.

  • Wir erleben Joseph Haydn mit allen Sinnen. 
  • Wir können mehrere Spaziergänge auf seinen Spuren wandeln: in Wien, in Eisenstadt und im ungarischen Esterhaza. (Pläne inklusive)
  • Wir staunen, dass Haydn – entgegen der Gepflogenheiten seiner Zeitgenossen – viel Wert auf Sauberkeit und Hygiene gelegt hat.
  • Wir erfahren, unter welchen Umständen er zu Beginn seiner Karriere sein Leben fristen musste.
  • Wir können mit ihm an Tafelfreuden mitnaschen.
  • Zuletzt erfahren wir, dass Napoleon Bonaparte den Komponisten außerordentlich geschätzt hat. Um Haydns Wiener Haus vor den Plünderungen der französischen Besatzer zu schützen, hat der Kaiser von eigenen Gnaden, Wachposten davor gestellt. Dass sich der todkranke Haydn verhaftet wähnte, ist eine Ironie des Schicksals.

Ergänzt wird diese Biographie durch eine Vielzahl von Fotos und Reproduktionen alter Stiche.

Ich finde diese Biographie sehr amüsant und leicht zu lesen. Die Autorin - sie ist Historikerin - hat viel Mühe in Recherchen gesteckt. Einige kleine Details (wie seine außerordentliche Reinlichkeit) kannte ich noch gar nicht.
Ein Gusto-Stückerl der Anna Ehrlich, die viele Stadtrundgänge in Wien anbietet. Weitere Bücher sind z.B.: „Auf den Spuren der Josefine Mutzenbacher“, „Karl Lueger“ und „Der Wiener Kongress“.

Cover des Buches Hexen - Mörder - Henker (ISBN: 9783850025492)
T

Rezension zu "Hexen - Mörder - Henker" von Anna Ehrlich

Ein interessantes Buch auch für juristische Laien...
Theoderich7976vor 11 Jahren

Bevor ich zu dem Buch komme, möchte ich erst mal kurz schildern, wie ich darauf, bzw. auf die Autorin gekommen bin. Vor einigen Jahren war ich mit meiner Frau im Urlaub in Wien. In der Touristeninformation stießen wir auf eine Rubrik "Wiener Spaziergänge". Hierbei handelt es sich um geführte Spaziergänge durch Wien, bei denen verschiedene Themen behandelt werden. Ein Thema war eben "Hexen, Mörder, Henker". Da mich dieses Thema interessierte, nahmen wir an dem Spaziergang teil und es war wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Zu Hause angekommen recherchierte ich ein wenig über Dr. Anna Ehrlich, da diese die Tour zwar nicht führte aber ausgearbeitet hat. So kam ich schließlich auf das Buch.
In "Hexen, Mörder, Henker" wird die Wandlung der österreichischen Rechtsgeschichte deutlich und verständlich dargestellt. Natürlich können viele Fakten auch auf deutsches Recht angewandt werden, da ja beide Systeme in der Geschichte oftmals miteinander verbunden oder zumindest ähnlich waren.
Zahlreiche Fallbeispiele geben einen Einblick in die soziale Struktur des Landes, wenn es beispielsweise um Hexen- oder Judenverfolgung im Mittelalter oder um Banden von Gesetzlosen, die ganze Landstriche unsicher machten. Auch die gesellschaftliche Stellung der Henker wird beleuchtet. So findet man nicht nur Informationen zu den Aufgaben der Henker oder zu Henkerdynastien, sondern auch eine Auflistung, wie hoch das "Honorar" war, das er für bestimmte Tätigkeiten erhielt.
Zeitlich gesehen erstreckt sich das Buch vom Mittelalter bis hin zum Österreich der Nachkriegszeit.
Auf alle Fälle lesenswert, die sich etwas näher mit der Rechtssprechung der Vergangenheit beschäftigen wollen, ohne zu tief in die Materie eintauchen zu wollen.

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